Aufruf zur antikapitalistischen Walpurgisnacht 2021 Innsbruck

veröffentlicht am 2. Mai 2021

30. April 2021 Antikapitalistische Walpurgisnacht, seid dabei!
Gemeinsam auf die Straße für ein solidarisches und gutes Leben für ALLE – jenseits von Staat, Nation, Kapital und Patriarchat.

Der 30. April, die sogenannte Walpurgisnacht, gilt als Gedenktag für alle Frauen*, die als Hexen verfolgt und im Zuge dessen verbrannt wurden, weil sie nicht in ein patriarchales, christliches Weltbild passten.
Er gilt als Gedenktag für alle Femizide die heute noch alltäglich sind und Frauen* überall auf der Welt das Leben kosten.
In Rojava, Chile, Mexiko, Indien und vielen weiteren Teilen der Welt kämpfen unsere Freundinnen* gegen Faschismus und Patriarchat und geben uns damit immer wieder neuen Mut für einen Kampf gegen Strukturen der Unterdrückung.

Die österreichische Politik entzieht sich jeglicher Verantwortung und schottet die Festung Europa weiter ab. Unter menschenverachtenden Bedingungen müssen Frauen* und Mütter jeden alters an den Außengrenzen Europas, wie aktuell besonders auf Lesbos, täglich um’s Überleben kämpfen.

Der Gedenktag gilt auch all den Frauen*, die im sozialen und medizinischen Bereich unter prekären Bedingungen und schlechter Bezahlung dieses vom Kapitalismus kaputtgesparte Sozial- und Gesundheitssystem am Leben erhalten!
Den Unterdrückten von staatlicher Repression und Polizeigewalt betroffenen, den Frauen* überall auf der Welt, die durch diese Gewalt zum Schweigen gebracht werden, was nicht selten tödlich endet.

Ihr sollt wissen, ihr seid nicht alleine und nicht vergessen!

Wir wollen uns von unseren mutigen Kompliz*innen inspirieren lassen und auch hier unsere Wut und unseren Hass auf eine Gesellschaft, die auf unserer Unterdrückung als Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre und trans Personen basiert, auf die Straße tragen. Wir wollen uns von den Bullen, die oft genug nicht nur wegschauen, sondern selbst Frauen*- und transfeindliche Gewalt ausüben, nichts gefallen lassen. Wir wollen uns die Nächte und Straßen, in denen cis Männer mit und ohne Uniformen überall in dieser Stadt versuchen, uns den Raum zu nehmen, uns einzuschüchtern, uns zu erniedrigen oder uns einsperren, zurückholen. Wir wollen für FLINTA* laut sein, die noch mehr unterdrückt werden vom Kapitalismus. Wir wollen mit denen stehen, die aufgrund ihres implizierten Geschlechts vom Patriarchat und allen stillschweigenden Mithelfer*innen in Rollenbilder und schlechtbezahlten Care-Arbeit gedrückt werden.

Besonders in Zeiten wie diesen, in denen patriarchale Gewalt, Isolation und staatliche Angriffe noch alltäglicher und bedrohlicher werden, müssen wir unsere Kämpfe verbinden, stärken und aufeinander Acht geben.

Obwohl viele Menschen mit der Situation unzufrieden sind, richten sie ihre Wut nicht auf die Verantwortlichen. Stattdessen wenden sie sich gegen die, die sie als schwächer ansehen. Der Profit Weniger baut auf klassistischer, rassistischer und sexistischer Unterdrückung auf. Bestehende kapitalistische Verhältnisse können nur von Menschen selbst verändert werden, da sie von Menschen geschaffen wurden. Deshalb müssen wir gemeinsam und solidarisch von unten gegen Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen – in unseren Häusern, unserem Umfeld und Betrieben. Selbstorganisation muss unsere Antwort auf eine kapitalistische Politik und die Herrschaft Weniger sein.

Deshalb hinaus zur Walpurgisnacht und zum revolutionären 1. Mai! Lasst uns unsere Wut und unsere Stärke in Formen von achtsamen und kämpferischen Protesten auf die Straße tragen!

Lasst uns gemeinsam die Straße nehmen, lasst uns gemeinsam die Nacht zum Tag machen und unsere Wut über die bestehenden Verhältnisse laut hinausschreien!
Keine Nation, kein Kapital, kein Staat, kein Patriarchat!

Bringt dazu Gegenstände (wie beispielsweise Töpfe) mit, tragt FFP2-Masken und haltet genügen Abtsand. Seid solidarisch und passt aufeinander auf!

Weiterlesen

zum Thema Anti-Kapitalismus:

zum Thema Feminismus: