Greta und Kenny schlagen zurück

veröffentlicht am 26. Oktober 2019

In dieser Woche haben wir in Österreich, der Schweiz und Deutschland in zahlreichen Städten hunderte von E-Scootern aus dem Verkehr gezogen.

Egal ob ins dornige Gebüsch geworfen, per Aufkleber über dem QR-Code unmietbar gemacht, per Kabelbinder um Vorderrad und Rahmen immobil gemacht, oder mit einem kräftigen Schlag mit dem Hammer auf das Display am Lenker und die darunter liegende Elektronik für längere Zeit unschädlich gemacht, unsere Aversion gegen diesen höchst unökologischen "Mobilitäts-Trend" wird für alle sichtbar.

Die extrem umweltschädlichen Elektroroller stehen seit Juni in vielen Städten auf den Straßen. In dieser Zeit hat sich gezeigt: E-Scooter ersetzen kein einziges Auto. Mit E-Scootern fahren Touris und Hipster Kurzstrecken unter 2 Kilometern, die sie zuvor zu Fuß oder per Rad zurückgelegt haben. E-Roller sind überflüssige Stromfresser – mit einer überaus schlechten Ökobilanz: Der E-Scooter schneidet hinsichtlich der CO2-Emission pro Person und Kilometer deutlich schlechter ab als ein Dieselbus. Er erzeugt fast die Hälfte der klimaschädlichen Emissionen eines Auto(mit-)fahrers. Grund dafür ist vor allem der schnelle Verschleiß der Scooter, die schon nach wenigen Monaten ausgemustert werden müssen. Dazu kommt der Energieaufwand beim Einsammeln und Aufladen der Roller.

Wir rufen alle dazu auf, in der nun früh einsetzenden Dämmerung die alltäglichen Wege für die Sabotage der Hipsterroller zu nutzen. Es ist längst nicht mehr die Zeit, aufzuklären und zu appellieren. Es macht keinen Sinn zuzusehen, wie sich die Welten der "Mir doch egal"-Ignoranten und die der "Mahner" schlicht weiter voneinander entfernen - ohne jeden Einfluss auf die eine Realität in der wir nun mal leben. Massenhaft praktzierte Kleinst-Sabotage ist vielleicht eine Methode (von vielen), diese Welten für alle sichtbar zusammenzuführen und den Konflikt spürbar werden zu lassen.

Anmerkung der Moderation

Geschlechtergerechte Sprache:
Wir fordern alle Autor*innen dazu auf, ihre Beiträge in geschlechtergerechter Sprache zu formulieren. Wenn in einem Text nur die männliche Form verwendet wird, sehen wir darin eine Form von Sexismus. Zu Details wie geschlechtergerechte Formulierung aussehen kann verweisen wir auf den Leitfaden “Was tun?” http://feministisch-sprachhandeln.org/ sowie auf das Genderwörterbuch auf https://neu.geschicktgendern.de/

Weiterlesen

zum Thema Ökologie - Umwelt - Klima:

zum Thema Technologiekritik: