Hoch die Docker 2 – das Schiff ist eingetroffen !

veröffentlicht am 23. Februar 2020

Hoch die Docker 2 – das Schiff ist eingetroffen !

Am 17.2.2020, ist das Schiff „Bahri-Yanbu“ um 11 Uhr Vormittag,
schließlich in Genua angekommen.

Die Gewerkschaften SI COBAS und USB, einzelne Aktivisten
der CGIL, Antimilitaristische Gruppen, Antifaschistinnen,
Kommunistinnen, Anarchistinnen, das CSOA Pinelli aus Genua,
sowie einige Pazifistinnen,
und Amnesty International, und natürlich die Docker der CALP,
also insgesamt 200 Personen, beteiligten sich an diesem Morgen an den Protestaktionen, im Hafen von Genua.

Dass nicht mehr Personen teilnahmen, liegt wahrscheinlich am Versteckspiel der Behörden, und dem ungewissen Zeitpunkt der endgültigen Ankunft des Schiffes.

Am „Äthiopischen Tor“ des GMT-Piers erwarteten die Demonstranten das Schiff,
indem Pyros gezündet wurden, Signalfeuer abgeschossen, Barrikaden herangeschafft, und Reifen angezündet wurden. Gegen 13 Uhr sollte das Schiff beladen werden. Aber den Dockern und den Demonstranten, gelang es
die Hafenzufahrt für längere Zeit zu blockieren, und damit den Pier abzusperren.

Die CALP Docker versuchten mit der Schiffsbesatzung und den anderen Terminalarbeitern Kontakt aufzunehmen, um sie aufzufordern, aus Gewissensgründen ebenfalls die Arbeit niederzulegen.

Das Polizeiaufgebot war strategisch positioniert, sodass sie den Kontakt zwischen Dockern und Schiffsbesatzung, weitgehend verhindern konnten. Jedoch hatten die Carabinieri diesmal die Order sich zurückzuhalten, um nicht zu sehr, noch mehr internationale Aufmerksamkeit zu erzeugen, durch negative Berichterstattung.

Die internationalen Proteste am 12.Februar, in sämtlichen Städten, vor italienischen Botschaften, sind ihnen nicht entgangen ! Stadtregierung und Terminalbetreiber, bemühten sich im Vorfeld, einmütig zu beteuern, dass keine Waffen geladen werden würden, sondern nur „zivile“ Güter. Deshalb formulierte die CGIL nur eine symbolische Protestnote in der Präfektur, beteiligte sich aber offiziell nicht an den Protesten, denn wenn alles ach so legal wäre, gäbe es ja keinen Grund, offiziell, zu agieren…

Das wiesen die CALP Docker entschieden zurück, denn niemand könne wissen, ob sich erstens nicht doch, Sprengstoff oder Waffen im Bauch des Schiffes befänden, und zweitens ist längst erwiesen, dass auch sogenannte zivile Güter zur Aufrüstung von Waffen, oder im Gesamtzusammenhang erweiterter Kriegslogistik, verwendet werden, und werden können !

Aber die internationale Aufmerksamkeit ist dank der Aktionen der autonomen genuesischen Docker und ihrer französischen, spanischen, baskischen,
englischen und amerikanischen Genossen, und Genossinen längst erzeugt.

Als direkte Folge der CALP Initiative, wurde eine Website und Beobachtungsstelle begründet, die den Waffenhandel im internationalen Kontext des weltweiten Schiffverkehrs strengster Beobachtung unterzieht.
https://www.weaponwatch.net

Der Bürgermeister von Neapel, Luigi de Magistris, gab bekannt, dass der Hafen von Neapel, ab jetzt für Waffentransporte geschlossen ist !

„…sagen wir jetzt NEIN zur Landung von mit Waffen beladenen Schiffen im Hafen unserer Stadt mit dem ernsthaften Risiko, dass sie für den Konflikt im Jemen bestimmt sind… Der Hafen der Stadt kann nicht für das Laden von Waffen geöffnet werden, die unschuldige Menschenleben töten sollen. Die Seele und das Herz von Neapel dürfen nicht gezwungen werden, diese Komplizenschaft mit dem Tod zu tolerieren. Nein zum Krieg, kein Krieg! Neapel schließt den Hafen für Waffen und öffnet die Stadt für Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern. "

Trotz des scheinheiligen Verwirr und Versteckspiels staatlicher Behörden, und ihrer profitablen Komplizenschaft mit kriminellen multinationalen Konzernen,
war die direkte Aktion des Kollektivs der autonomen Docker, und ihrer weltweit aktiven Mitstreiterinnen, ein voller Erfolg, und zeigt auf, wie wichtig vor allem internationale Solidarität ist !

AKW/Anarchokommunistischer Widerstand

Am 12.2. wurde in Wien vor der italienischen Botschaft, auch für die Freilassung des anarchistischen Gefährten Andreas Krebs, demonstriert, der in Neapel inhaftiert ist. Schreibt Luigi de Magistris, dem Bürgermeister von Neapel, Protestmails oder Briefe! Näheres zu Andreas auf :
https://www.abc-wien.net/

Ein Nachtrag:

Aus aktuellem Anlass, noch ein Update bezüglich der Verstrickungen österreichischer Firmen in internationalen Waffenhandel sowie Aufstandsbekämpfungslogistik :

Wir haben schon berichtet, dass direkt oder indirekt, österreichische Firmen wie Steyer/Mannlicher, die auch die FPÖ schmierten, oder Schiebel, am Jemen Krieg, und anderen Kriegen profitieren, dass Rosenbauer, Wasserwerfer an Unterdrückungsregime verkauft, oder die deutsche Rheinmetall, besonderes Entgegenkommen des Österreichischen Staates genießt.
https://rotehilfe.wien/spendenaufruf-causa-rheinmetall/

Aufgrund eines interessanten Artikels, von Ahmad Gharibi auf:

https://www.untergrund-blättle.ch/politik/deutschland/rene-benko-signa-immobilien-netzwerk-2594.html

wurden wir wieder mal auf Rene Benko, den österreichischen Immobilientycoon,
und dessen vermutliche Verwicklung in den Waffenhandel zum Nachteil der Jemenitischen Bevölkerung, aufmerksam.

Der Tiroler Multimilliardär Rene Benko, zählt inzwischen zu den reichsten Menschen der Welt. Seinen Reichtum erlangte er durch skrupellosen Immobilienhandel, seine Gründung der SIGNA-Holding, und bester Kontakte zu ÖVP und FPÖ. Aber auch abgehalfterte SPÖ Bonzen wie Gusenbauer,
finden in der Holding ihre Versorgungsposten, die übrigens in einen Immobilien,
und einen Handelssektor, geteilt wurde.

Im Mai 2018, und im März 2019, flogen Rene Benko, und sein Freund, Bundeskanzler Sebastian Kurz, gemeinsam nach Abu Dhabi, in die Ver. Arab. Emirate, um den Kronprinzen Mohammed bin Zayed, zu treffen.

Der Kronprinz, auch oberster Befehlshaber des Militärs, das im Jemen Krieg führt,verhandelte mit ihnen, über den Staatsfond, „Mubadala“, dem die „Falcon Private Bank“ gehört. Diese Bank war bis 2016, die zweitgrößte Gesellschafterin der SIGNA Holding. Bis die Privatstiftung der Familie Benko, dieser alle Anteile abkaufte, da die Bank des Kronprinzen in einen gewaltigen Geldwäscheskandal verwickelt war…!

Der vom malayischen Premier und Finanzminister Najib Razak, 2009 gegründete Fonds „1 Malaysia Development Berhad“, (1MDB), („Berhad“ bedeutet Aktiengesellschaft), hatte 2013, 11 Milliarden Dollar verschwinden lassen,
wovon sich auf wundersame Weise, 681 Millionen Dollar auf seinem Privatkonto wiederfanden. Luxusgüter und Immobilien(!), im Wert von zig Millionen Dollar, wurden erst entdeckt, als der Premier 2018 vor Gericht gestellt wurde…

Es geht um Veruntreuung, Korruption, Geldwäsche, und Waffenhandel…!

Nicht nur des Kronprinzen Bank, und somit die SIGNA Holding, waren darin verwickelt, sondern auch die Schweizer UBS, und die Investmentbank Goldman Sachs, „too big to fail“ ! Goldman Sachs, die Bank, die nicht nur beigetragen hat,
Griechenland systematisch in die Schuldenkrise hineinzumanövrieren, sondern schon zuvor in die „Subprime“ Krise verwickelt war, damals auch unter der Geschäftsführung des späteren EZB Chefs Mario Draghi, war bereits 2012, an den Milliardengeschäften des „1MDB“,des malayischen Staatsfonds beteiligt.

Rene Benko, der gute Freund des Kanzlers Kurz, und rechtskräftig wegen Korruption verurteilt, erfreut sich indessen fetter Konten, und bester Auftragslage.
Sein neuestes Projekt ist es, das KDW in Berlin Kreuzberg abzureissen,
und neu aufzubauen…, auf Kosten von Verdrängung und Gentrifizierung.
Die zuständigen Politiker sind bereits gut geschmiert…!

AKW/Anarchokommunistischer Widerstand

„Die Wahrheit ist das Kind der Zeit, nicht der Autorität !“
B.Brecht

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