Nehmen sie uns ein*e, antworten wir alle!
Solidarität mit den von Repression betroffenen Genoss*innen in Innsbruck
Am 26.09.2024 erfolgten mehrere Hausdurchsuchungen und Verhaftungen in Innsbruck, siehe: https://emrawi.org/?Eure-Repression-bricht-uns-nicht-3273
Vorgeworfen wird den Betroffenen u.a. schwere Sachbeschädigung. Dabei handelt es sich laut den öffentlich zugänglichen Informationen um 7 Farbeutel (!), die auf die ÖVP Zentrale geworfen wurden, ein Farbeutel für jeden Femi(ni)zid.
Der ÖVP ist auf mehreren Ebenen die Komplizenschaft mit den Tätern, die Femi(ni)zide verüben, vorzuwerfen: Einmal als Regierende eines Staates, der durch seine Institutionen Geschlechterungleicheit zementiert und produziert und einmal als ideologischer Akteur, der das Bild wehrhafter Männlichkeiten und traditioneller Familienbilder propagiert und somit das Gewaltverhältnis Patriarchat romantisiert, normalisiert und aufrechterhält . Gewalt wird auf rassistische Art und Weise als das Problem "der Anderen" externalisiert.
Seit Jahrzehnten kämpfen Feminist*innen global für ein Ende der Gewalt und gegen die Ideologien der Konservativen und Reaktionären. In diesen Jahren wurden unzählige FLINTA* ermordert. Feministische Bewegungen werden weltweit kriminalisiert, während geschlechtsspezifische Gewaltverhältnisse bagatellisiert werden.
Eine Hauswand lässt sich streichen, das Leben der 7 Ermordeten ist für immer ausgelöscht. Bislang sind bereits 20 Fälle von Femi(ni)zid in Österreich im Jahr 2024 bekannt.
Ermordet wurden sie durch die Hände der jeweiligen Täter. Diese Männer aber wurden in Mitten dieser Gesellschaft zu Mördern. Die ÖVP trägt hierfür Mitverantwortung!
Wir sagen es nochmal, in Anlehnung an die compañerxs von Las Tesis, aus Valparaiso (Chile), die einer globalen Bewegung Ausdruck für ihren Widerstand geschenkt haben:
"Das Patriarchat ist ein Richter, der uns verurteilt, nur weil wir geboren sind.
Und unsere Strafe, ist die Gewalt, die du jetzt siehst.
Es ist Femi(in)zid!
Straffreiheit für meinen Mörder
Es ist das Verschwinden
Es ist die Vergewaltigung
Und die Schuld lag nicht bei mir, wo ich war, oder was ich trug.
Der Vergewaltiger warst du!
Der Vergewaltiger bist du!
Es sind die Bullen.
Die Richter.
Der Staat.
Die Regierung.
Der Staat der unterdrückt, ist ein Macho der missbraucht!"
Die österreichische Regierung kümmert sich mehr um Farbe an ihren Wänden als um die Ermordung von Frauen* und genderqueeren Menschen. Sie könnte in die Verhinderung von patriarchaler Gewalt investieren, anstatt Ressourcen dafür auszugeben, den Kampf dagegen zu kriminalisieren. Aber ihre Repression wird unsere Entschlossenheit nur stärken!
Wir solidarisieren uns mit der Aktion und allen kriminalisierten Feminist*innen weltweit!
Es hat einige getroffen, aber gemeint sind wir alle!
Nehmen sie uns ein*e, antworten wir alle!
Claim the Space Wien
*** english version ***
On 26/09/2024, several house searches and arrests were carried out in Innsbruck, see: https://emrawi.org/?Eure-Repression-bricht-uns-nicht-3273
Among other things, those affected are accused of serious damage to property. According to publicly available information, 7 bags of paint were thrown at the ÖVP headquarters, one bag of paint for each femicide.
The ÖVP can be accused of complicity with the perpetrators of femicides on several levels: Firstly as the governing body of a state that cements and produces gender inequality through its institutions and secondly as an ideological actor that propagates the image of defensive masculinities and traditional family images and thus romanticises, normalises and perpetuates the patriarchal relationships of violence. Violence is externalised in a racist way as the problem of "the others".
For decades, feminists have been fighting globally for an end to violence and against the ideologies of conservatives and reactionaries. During these years, countless women and LGBTQIA+ have been murdered. Feminist movements are criminalised worldwide, while gender-based violence is trivialised.
A house wall can be painted, the lives of the 7 murdered people are extinguished forever. So far, 20 cases of femicide have already been reported in Austria in 2024.
They were murdered at the hands of the respective perpetrators. But these men became murderers in the midst of this society. The ÖVP shares responsibility for this!
We say it again, in reference to the compañerxs of Las Tesis, from Valparaiso (Chile), who have given expression to a global movement for their resistance:
"Patriarchy is a judge who condemns us just because we are born.
And our punishment is the violence you see now.
It is Femicide!
Impunity for my murderer
It is the disappearance
It is the rape
And the blame was not on me, where I was, or what I was wearing.
The rapist was you!
The rapist is you!
It’s the cops.
The judges.
The state.
The government.
The state that oppresses is a macho that abuses!"
The Austrian government cares more about colour on its walls than the murder of women and genderqueer people. It could invest in preventing patriarchal violence instead of spending resources on criminalising the fight against it. But their repression will only strengthen our resolution!
We stand in solidarity with this action and all criminalised feminists worldwide!
It has affected some, but it means all of us!
Take one of us, we’ll all respond!
Claim the Space Vienna