QueerDo am 25.6.

veröffentlicht am 22. Juni 2020

Am 25. Juni ist wieder Donnerstag! UND wir sind bei unserem dritten
queerDo fix zusammen! 18 Uhr, Platz der Menschenrechte

Pride Month ist normalerweise eine Zeit voller Treffen und Sichtbarkeit,
in der wir als Queers, sexuell vielfältige und gender-nonconforming
Community öffentlichen Raum übernehmen und unser Leben und Überleben
feiern, feiern wie weit wir mit unseren Kämpfen für Gerechtigkeit
gekommen sind, und darauf aufmerksam machen was noch vor uns liegt.

Wir tun dies mit Leidenschaft, mit Flamboyanz, mit unserer Wut, Trauer
und mit sozialer Erotik. In der Öffentlichkeit zu feiern ist ermutigend,
ist emanzipatorisch, ist die Übernahme des alten Normalen und verschiebt
die Grenzen mit jedem Schritt, egal ob in Stiefeln, Turn- oder
Stöckelschuhen.

Die aktuelle Corona Krise ist eine Herausforderung für viele Communitys
und wir wissen, welche Auswirkungen Isolation hat, wenn man sich in den
eigenen Familien, Kulturen und Religionen fremd fühlt, wenn die eigene
Form von Liebe und Fürsorge nicht anerkannt wird. Isolation heißt für
viele Queers, allein mit Stress und Problemen psychischer Gesundheit
Umgang finden zu müssen.

Aber die Rebellionen sind lebendig, vielleicht gerade wegen der
Gesundheitskrise! Was wir in den Protesten von #BlackLivesMatter sehen,
ist der Kern des Begehrens nach mehr als nur Überleben. Als trans Person
von Bedeutung zu sein, als intergeschlechtliches Kind keinen Bedarf an
Korrektur zu haben, denken wir an Regenbogenfamilien, an queere
Geflüchtete, an gender-nonconforming, chronisch kranke, behinderte, alte
und fette Körper … Wir müssen eine aufrichtige Diskussion über Rassismus
in der LGBTIQ Community beginnen, wir müssen toxische Maskulinität
zerschmettern und eine intersektionelle, queere, feministische und
antikapitalistische Rebellion in uns allen anstreben.

Speziell hier im sogenannten Herzen Europas müssen wir in den von den
Rebellionen hochgehaltenen Spiegel schauen! Wir müssen den kolonialen,
rassistischen, antisemitischen, homo- und transfeindlichen Kreuzzügen
die hier begonnen haben die Stirn bieten. Wir sitzen an der Quelle des
Problems, und wir müssen gemeinsam dagegen aufstehen.

Das ist der Grund warum wir in Pride zusammenkommen: Der Kampf ist noch
nicht vorbei, die stille Einsamkeit ist vorbei und wir sind hier, um die
Welt in Richtung Gerechtigkeit für alle zu verändern. Wir sind zusammen
um aufzustehen!

Wir treffen uns am 25. Juni um 18 Uhr am Platz der Menschenrechte.

Wieder zusammen sein bedeutet außerdem aufeinander aufzupassen, deswegen
tragen wir alle Mund-Nasenschutz, nicht nur weil es vorgeschrieben ist.

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