Revolution in Nigeria - Proteste gegen Polizeiterror

veröffentlicht am 23. Oktober 2020

Seit Oktober 2020 demonstrieren hunderttausende in den Städten Nigerias gegen Polizeigewalt. Sie fordern nun die Auflösung der Terror-Einheit der Polizei. Die Spezialeinheit für Raubüberfälle (SARS) geht seit Jahren gewaltvoll gegen die Bevölkerung vor.

Bereits 2018 gab es eine Umbenennung in Folge von Protesten aber faktisch keine Konsequenz. Bei den Massenprotesten spielen vor allem Frauen eine entscheidende Rolle. Seit Anfang dieser Woche gehen Militär und Polizei brutal gegen die Proteste #endSARS vor. Dabei starben über 70 Demonstrant*innen durch Militär- und Polizeigewalt.

Wir fordern:

  • Das Ende von Korruption und gewaltvollem, willkürlichem Vorgehen innerhalb von Polizei und Staat!
  • Die Umverteilung von Reichtum innerhalb der Gesellschaft!
  • Den Rückzug der Militäreinheiten aus den Städten!

Die Bewegung #endSARS ist verbreitet in ganz Nigeria. Ein Grund warum sich so viele mit dem Protest identifizieren und solidarisieren ist, dass jede und jeder in Nigeria eine persönliche Geschichte zu Polzeigewalt hat. Entweder man kennt eine Familie oder ein eigenes Familienmitglied oder Freund ist unrechtmäßig inhaftiert oder auf offener Straße erschossen worden. Den Protesten gehen jahrelange, alltägliche Unsicherheit vor raus; Für viele zählt die Angst vor ungerechtfertigter und willkürlicher Gewalt zu ihren persönlichen Fluchtgründen.

Die Nigerianische Community ruft zur Solidaritätsdemonstration in Stuttgart auf:

Freitag, 23. Oktober ab 14 Uhr Kundgebung auf dem Marienplatz in Stuttgart, ab 15 Uhr Demo mit Zwischenkundgebungen über den Rotebühlplatz (15:30 Uhr) zum Karlsplatz (17 Uhr).

Seid dabei, informiert und solidarisiert Euch gegen staatliche Gewalt in jedem Land!

Weltweite Solikundgebungen

In vielen Städten weltweit protestierten in den vergangenen Tagen Leute aus der Diaspora gegen die Morde durch Militär und Polizei in Nigeria. In Wien gab es am 21. Oktober eine Solidaritäts-Kundgebung, hier der Aufruf:

#EndPoliceBrutality - Kundgebung in Wien

"Für Mittwoch, 21. Oktober, um 14:00 Uhr organisieren nigerianische Aktivist*innen in Wien eine Kundgebung am Schwarzenbergplatz in Sichtweite der nigerianischen Botschaft.

Es geht um Solidarität mit der erstarkenden Protestbewegung v.a. junger Menschen in Nigeria gegen Polizeigewalt und Polizeiwillkür, wie sie vor allem von Polizeisondereinheiten systematisch verübt wird.

Kommt in schwarzer Kleidung und mit Mund-Nasen-Schutz!

Der Protest richtete sich anfangs gegen exzessive Polizeigewalt gegen friedliche Demonstrierende, inzwischen gegen die nigerianische Regierung, für Gerechtigkeit und für eine sozialere Zukunft."

Quellen:

  • Aussendung von Flüchtlinge für Flüchtlinge (Refugees4Refugees), Stuttgart
  • Aussendung zur Solikundgebung in Wien

Hintergrundinfos (auf english):

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