Grenzen Töten! Rückblick auf die Demo vom Montag 25. Mai

veröffentlicht am 31. Mai 2020

Rückblick auf die laute und bunte Grenzen Töten! Demonstration vom 25. Mai 2020 in Innsbruck! English version below

Am 25. Mai sind in Innsbruck ca. 320 Menschen auf die Straße gegangen um gegen die Grenzen um die Festung Europa zu demonstrieren. Die Demo, an welcher insbesondere viele junge Menschen teilnahmen, forderte laut und mit mehrsprachigen Paroli einen Abschiebestopp, die Auflösung der Schubhaft, Bewegungsfreiheit und unbegrenztes Bleiberecht für alle Menschen. Neben der mörderischen Grenzpolitik an den EU-Außengrenzen, wurden auch die rassistischen Asylgesetze aufs Schärfste kritisiert. Verschiedene Flugblätter wurden verteilt und mehrere Kundgebungen gehalten, was dazu geführt hat, dass sich auch Gruppen und Personen mit der Demonstration solidarisiert haben und mitgegangen sind. Die Reden handelten von der momentanen Situation der geflüchteten Menschen in Österreich, es wurde auch die Zuspitzung der Zustände auf den Fluchtwegen durch die Corona Pandemie angesprochen sowie das Camp Moria auf Lesbos, welches dem eigenen Schicksal überlassen wurde. Ebenso wurden die kapitalistischen Verhältnisse sowie Rassismus, Erfahrungen von geflüchteten Menschen und die rassistischen Morde in Halle, Hanau und Celle thematisiert, was für Stille und Aufmerksamkeit aber auch für Wut und Empörung sorgte. Die zentrale und relativ lange Demoroute, die Reden, die laute Musik und die eingängigen Sprüche sorgten für kämpferische Stimmung in den Abendstunden der Stadt und damit konnten sich viele Menschen identifizieren. Zu dieser wichtigen Thematik konnte mit der gelungenen Demo ein Zeichen gesetzt werden.

Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer!
Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord
Kein Mensch ist Illegal!
Flucht ist kein Verbrechen!

Die Planung dieser Demonstration hatte vor der Covid19-Pandemie gestartet und richtete sich auf den internationalen Tag gegen Rassismus. Sie konnte allerdings nicht abgehalten werden, aufgrund von den Corona-Versammlungsverboten. Es wurden aber während der restriktiven Zeit Transparente und Banner aus den Fenstern, Balkonen und sowie an verschiedenen Stellen gehängt, Bilder wurden gesprüht und es wurde zur Thematik plakatiert um Kritik am europäischen und weltweiten Umgang mit Flüchtlingen zu üben. Auslöser der verschiedenen kleinen Proteste waren die zahlreichen Toten im Mittelmeer und der Sahara, die Eskalation zwischen der türkisch-griechischen Grenze, der Angriff auf flüchtende Menschen auf den Booten und am Land, die Aussetzung des Asylrechts in Griechenland, die Anfeindung der HelferInnen und JournalistInnen. Bei keinem dieser Geschehnisse handelte es sich um einen Zufall, sondern sie waren alle Ergebnisse der rechten Politik der EU. Die Menschen, welche sich an den Aktionen und an der Demo beteiligten, haben mit ihrem Protest klargemacht: es kann dem allem nicht länger zugesehen werden. Die bürgerliche Politik hat in allen Punkten versagt! Unsere Regierungen haben bewusst nur noch mehr Elend reproduziert. Deshalb, so stand es auch auf einem Flugblatt der Demo, ist es jetzt an der Zeit selbst aktiv zu werden. Die Schreiber*innen fordern folgendes:
* Bauen wir Strukturen auf, die ernst gemeinte Unterstützung für Menschen auf der Flucht oder hier angekommen sind! Verschaffen wir ihren Stimmen Gehör, beziehen wir sie in unsere Leben und unseren Alltag hier ein.
* Greifen wir bei rassistischen Übergriffen ein! Reflektieren wir unsere eigenen Vorurteile und lernen wir antirassistisches und antikoloniales Denken und Handeln.
* Betreiben wir Öffentlichkeitsarbeit, kritisieren wir die Menschen, die dafür verantwortlich sind. Wir dürfen nicht schweigen!
* Organisieren wir eine politische Bewegung, gemeinsam mit den Refugee-Menschen zusammen! Werden wir laut, nehmen wir uns die Straße und andere öffentliche Räume.

Hier findet ihr noch ein paar Impressionen von der Demo und von der Transpi-Aktion

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