Solidarität mit Rojava - Stoppt die türkischen Angriffe (19.01. - Wien)

veröffentlicht am 16. Januar 2024

Seit wenigen Wochen lässt der türkische Staat wieder Bomben auf Nord- und Ostsyrien/Rojava fallen. Vor allem in den letzten Tagen intensivierte er die Angriffe auf zivile Ziele. Das Defend Kurdistan Bündnis Wien schließt sich dem Aufruf der Partei der Demokratischen Union Wien (PYD Wien) an und ruft alle mit der Revolution in Rojava und Kurdistan Solidarischen dazu auf am Freitag, den 19. Jänner um 17.00 Uhr ihre Wut über die türkischen Angriffe gemeinsam in Wien auf die Straße zu tragen. Treffpunkt: Parlament.

In den letzten Tagen wurden weitere Drohnenangriffe und Bombardierungen im Nordosten Syriens durch türkische Kampfflugzeuge gemeldet. Unter den zerstörten Gebäuden befanden sich das Justizgebäude und das Industrieviertel in der Stadt Qamişlo sowie die Ortschaften Rimêlan und Til Temir. Feuerwehrleute, die auf dem Gelände einer ehemaligen Zementfabrik in Kobanê arbeiteten, wurden ebenfalls von türkischen Kampfbombern beschossen. Getreidelager, eine Basis der Sicherheitsbehörde Asayîş und ein Elektrizitätswerk wurden ebenfalls bombardiert und schwer beschädigt.

Stromversorgung zusammengebrochen

Die Angriffe der Türkei haben schwerwiegende Schäden an der zivilen Infrastruktur verursacht. Fast der gesamte Kanton Cizîrê sowie viele Teile des Kantons Firat, einschließlich der Städte Kobanê und Ain Issa und 660 umliegender Dörfer, sind immer noch ohne Stromversorgung. Die meisten Städte und Dörfer in der nordöstlichen Autonomieregion sind derzeit ohne Stromversorgung.

Die Türkei greift mit dem 15.01. bereits den vierten Tag in Folge die autonome Region Nord- und Ostsyrien aus der Luft an. Zusätzlich zu den schweren Bombardements in der irakischen Kurdenregion (KRI) rechtfertigt die Staatsführung in Ankara die Angriffe als „Vergeltung“ für den Tod türkischer Soldaten bei „grenzüberschreitenden Operationen“ im Nordirak. Dabei beruft sie sich auf das Recht auf Selbstverteidigung nach Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Das Völkerrecht kennt kein Recht auf Vergeltung.

Bomben auf türkischem Staatsgebiet

Beobachter vor Ort warnen davor, dass die Türkei Angriffe ihrer Luftwaffe auf das eigene Staatsgebiet den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) oder den Volksverteidigungseinheiten (YPG) zuschreiben könnte, um eine Grundlage für einen neuen Angriffskrieg gegen Nord- und Ostsyrien zu schaffen. In der kurdischen Grenzstadt Pirsûs (tr. Suruç), die in der Provinz Riha (Urfa) und direkt gegenüber von Kobanê liegt, hat es Bombenangriffe auf ein ländliches Gebiet gegeben.

Bereits am Samstag hatte die Demokratische Selbstverwaltung der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) ein Ende der türkischen Angriffe gefordert. „Wir erklären, dass die Angriffe auf unsere Gebiete gestoppt werden müssen. Wir rufen alle in Syrien aktiven Kräfte auf, die Gefahr dieser illegalen Angriffe und ihre negativen Folgen für die Bemühungen um die Stabilisierung der Region zu erkennen. Die Angriffe bedrohen die Arbeit für eine gesellschaftliche Organisation und eine demokratische Lösung sowie die Bemühungen zur Ausrottung von Terrorismus und Extremismus in unserer Region. Um diese Angriffe zu verhindern, müssen auch die internationalen Institutionen ihren Beitrag leisten und ihrer Verantwortung gerecht werden“, so die Selbstverwaltung in ihrer Erklärung. Ziel der Anschläge sei es, die Sicherheit zu untergraben, den Kampf gegen den IS zu verhindern und das demokratische Projekt in der Region zu zerstören.

Demonstration in Wien am 19.01.

Gehen wir am Freitag, den 19. Jänner um 17.00 Uhr gemeinsam auf die Straße und bringen wir unsere Solidarität mit dem Kampf um Demokratie, Geschlechterbefreiung und Ökologie in Rojava/Kurdistan zum Ausdruck. Treffpunkt ist vor dem Parlament.

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