Break Isolation-Stop Deportation-Stop Asylumcamps

veröffentlicht am 6. November 2020

Der Kampf gegen die Rückkehrberatungszentren in Österreich ist langatmig aber widerständig!

News aus den Rückkehrzentren : 5. November 2020

Rückkehrberatungszentrum Bürglkopf: Es reicht!

Uns erreichen besorgniserregende aber gleichzeitig nicht überraschende Neuigkeiten aus Tirol. Die lokale Solidaritäts-Initiative "Bürglkopf schließen" berichtet gestern am 4.11.2020 von einem (leider erwartbaren) Corona-Ausbruch im Rückkehrzentrum Bürglkopf. Wir unterstützen die genannten Forderungen und wünschen den Erkrankten schnelle und nachhaltige Genesung!
Corona Ausbruch im Rückkehrzentrum Bürglkopf: es reicht!

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit: vor über einer Woche gab es erste positive Covid-Testergebnisse von Bewohnern des Rückkehrzentrums Bürglkopf. Daraufhin wurde das obere Haus 2 am Bürglkopf in ein Quarantänehaus umgewandelt. Seitdem kommen alle Personen mit Symptomen oder positiven Testergebnissen in Quaränte im Haus 2, während die übrigen Bewohner weiterhin im unteren Haus 1 auf engsten Raum zusammengepfercht wohnen müssen. Es befinden sich nun bereits 15 Personen in Quarantäne. Die getroffenen "Maßnahmen" sind zum Scheitern verurteilt und werden die Ausbreitung von Corona am Bürglkopf nicht verhindern: solange die Geflüchteten in Zimmern mit bis zu 6 Personen wohnen müssen und erst in "Quarantäne" kommen, nachdem bereits Symptome aufgetreten sind, wird die Ausbreitung des Virus ungehindert weitergehen. Menschen sind bereits in den zwei Tage vor dem ersten Auftreten von Symptomen ansteckend. Laut geltenden Corona Maßnahmen in Österreich müssten mindestens alle Zimmermitbewohner nach einem positiven Testergebnis als Kontaktpersonen der Kategorie 1 gelten und umgehend in Quarantäne. Die Räumlichkeiten am Bürglkopf sind dafür garnicht ausreichend, weshalb man also lieber garnicht erst alle Personen testet, auf das Auftreten von Symptomen wartet und dann eine Alibi Quarantäne verordnet. Die Leute, bei denen Symptome auftreten, haben also mit großer Wahrscheinlichkeit bereits zuvor andere mit dem Virus angesteckt. Am Bürglkopf befinden sich auch ältere oder multimorbid erkrankte Personen, für die das Virus eine Gefahr fürs Leben bedeutet.

Kurz gesagt: in Massenunterkünften wie Bürglkopf können keine angemessenen Maßnahmen getroffen werden, um die Bewohner vor Ansteckungen mit dem Corona Virus zu schützen. Der aktuelle Corona Ausbruch zeigt nur nochmals deutlicher, was ohnehin der Fall ist: die Unterbringung von Geflüchteten in Massenunterkünften auf engstem Raum stellt kein menschenwürdiges Wohnen dar, bedeutet immer eine psychische Belastung für die Bewohner:innen und in diesem Fall auch ein massives gesundheitliches Risiko.

Die einzige angemessene Maßnahme wäre das, was seit Jahren gefordert wird: sofortige Schließung der Rückkehrzentren, vollständige Wiederaufnahme der Geflüchteten in die Bundes-/Landesgrundversorgung - und: Wohnungen statt Lager. Evakuiert alle Lager - sofort! Beendet die Schikanierung, die psychische Zermürbung, die soziale Isolation und den Ausschluss von unabhängiger Rechtsberatung von Geflüchteten! Es reicht!

Abschiebungen und Rückkehrberatungszentren;

Die Verbindung zwischen Rückkehrberatungszentren ist eng miteinander verknüpft, besonders im Punkto: Wirtschaftszweig mit diversen Securitasfirmen, ORS (Asylcampkoordination) und diversen Fluglinien (Bsp: türkisch Airlines)

mehr zu Antiabschiebeprotesten findet ihr unter: freesugar.noblogs.org

Gegen die Isolation von Schutzsuchenden

Mit der Neuordnung des Asylsystems durch die Bundesagentur für Betreuung und Unterbringung (BBU) verschärft sich die Tendenz, Asylwerber*innen immer mehr zu isolieren. Statt Geflüchtete zügig zu den Asylverfahren zuzulassen und in Grundversorgungsquartiere zu überstellen, dauert der Aufenthalt in den Lagern des Innenministeriums immer länger.

Immer mehr Menschen landen in großen Lagern, die oftmals weit abseits von Ballungszentren liegen.

Protestwanderung Mitte Oktober 2020 von #fairlassen zum Rückkehrberatungszentrum Bürglkopf/Fieberbrunn .

Die Initiative „#Fair-Lassen“, ein Zusammenschluss von Asylkoordination, Caritas, Diakonie, Volkshilfe, SOS Mitmensch, SOS-Menschenrechte, Integrationshaus, Fairness Asyl, Samariterbund, Amnesty u.v.m. hat gemeinsam mit Vertreter*innen und der evangelischen, der katholischen Kirchen und zivilgesellschaftlich unabhängigen Personen vor dem Rückkehrzentrum in Fieberbrunn gegen die Isolation von Menschen im offenen Asylverfahren protestiert.

Folgende Quartiere, oder besser Lager, befinden sich derzeit in der Zuständigkeit des Innenministeriums.

  • Erstaufnahmeeinrichtungen: Traiskirchen, Reichenau an der Rax, Thalham/St. Georgen, Bad Kreuzen
  • Erstaufnahmestellen (EAST)
  • Rückkehrberatungszentren (RÜBE) in Fieberbrunn (Bürglkopf), Schwechat (Flughafenbereich) und Bad Kreuzen
  • Verteilzentren und etliche nicht weiter ausgewiesene Betreuungseinrichtungen des Bundes (BBE).

Weitere Proteste und Unterstützungsaktionen werden folgen!
Close all Asylumcamps! Here and everywhere!
Helph to break Isolation!

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