Die Befreier*innen der Ringe - Aktionstag 31.5.2019

veröffentlicht am 3. Juni 2019

Ihr kommt nicht vorbei – Gandalf der Zauberer wäre vermutlich stolz auf die 250 Klima-Aktivist*innen, die heute die Ringstraße bei der Urania blockierten. Unter dem Motto „Erobern wir die Stadt von den Autos zurück!“ protestieren sechs verschiedene Gruppierungen für eine gerechte Stadt für alle. Neben Performances von System Change, not Climate Change! und Farmers for Future gab es auch Aktionen von Extinction Rebellion und Ende Geländewagen, die in England und Deutschland bereits für ihre wirksamen Proteste bekannt sind.

“Wir befreien den Ring heute von den Autos, die uns die Luft zum Atmen und den Platz zum Leben nehmen. Damit leiten wir die Mobilitätswende ein”, erklärt Sina Reisch, Pressesprecherin von Ende Geländewagen. Denn das verbessert nicht nur die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen, sondern ist angesichts der Klimakrise eine notwendige Maßnahme. “Der Verkehr ist in Österreich Klimakiller Nummer 1 und die Emissionen haben sich seit 1990 um 70% erhöht!”, begründet dies die Aktivistin. Auch heute bewegen sich schon viele Menschen auf klimafreundliche Weise fort: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. “Wir legen bei der Blockade deshalb besonderen Wert darauf, den öffentlichen Stadtverkehr nicht zu behindern”, sagt Aktivist Mattis Berger über den Protest. Auch Paul Sajovitz von Extinction Rebellion stimmt dem zu: „Unser Protest richtet sich nicht gegen die Menschen, die oft mangels politischer Lösungen auf ihr Auto angewiesen sind.“

Stattdessen soll der Aktionstag des Klimacamps aufzeigen, dass eine andere Welt möglich ist. So gab es auch eine Fahrraddemonstration sowie eine Kinder- und Jugendaktion unter dem Titel “Für alle Kinder dieser Welt” im Votivpark. Dabei wurden Briefe von Jugendlichen vorgelesen, deren Regionen von den Auswirkungen der europäischen Abgasemissionen direkt betroffen sind. So beschreibt etwa Tabrez die Situation in Indien: “In den letzten Jahren hat sich das Klima in meinem Land stark verschlechtert. Unsere Bauern sind das größte Opfer dieser Veränderungen.” Schon während der vergangenen Woche hatten über 600 Menschen am Klimacamp bei Wien ihre Vision einer besseren Zukunft für Alle zum Leben erweckt. “Wir verändern die Gesellschaft von unten, anstatt uns einem Kapitalismus zu beugen, der Profiten mehr Wert beimisst als Menschenleben”, erklärt Leonie Groihofer, Sprecherin des Camps. Neben der Aktion zur Mobilitätswende gab es über 100 Workshops rund um das Thema Klimagerechtigkeit und ein vielseitiges Kulturprogramm. Das Klimacamp endet am Sonntag, 2. Juni und kann bis dahin noch auf Spendenbasis besucht werden.

Anmerkung der Moderation

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