NEU NEU NEU: Jetzt VIP Zugang für Indy sichern!

veröffentlicht am 2. April 2020

19 Jahre ist de.indymedia.org inzwischen geworden. Zeit, einiges zuändern und alte, liebgewonnene Traditionen über Bord zu werfen und neue Wege zu beschreiten. Indymedia wird sich verändern um mit der Zeit zu gehen und die finanzielle Basis auf neue Füße zu stellen. Darum gibt es jetzt den neuen VIP Zugang - für nur 5€ im Monat!

Die Welt ändert sich und damit auch das Verhalten von Nutzenden der Plattform. Mehr als 15 Jahre lang konnten Nutzende die Seite einfach aufrufen und ohne Werbung, Tracking oder Direkt-Abos selbsterstellte Berichte und Übersetzungen aus der ganzen Welt genießen. Ein Nadelstich im System des Kapitalismus - ein Aufbegehren gegen die Vermarktung von Nachrichten. Möglich war dies, weil eine breite Basis durch ihre selbstlose finanzielle Unterstützung dieses Projekt finanziell getragen haben. Von den nicht üppigen aber doch ausreichenden Spenden wurden Server angeschafft, Serverplätze gemietet und IP-Adressen reserviert. Technik und Moderation leisteten in jahrelanger Selbstaufopferung ihren
Beitrag, indem sie auf jedwege Entlohnung verzichteten.

Zugegeben, es lief nicht immer rund und ab und zu musste dann doch auch von den Betreibenden in die eigene Tasche gegriffen werden um Engpässe zu überbrücken - aber im groben und ganzen lief es immer.
Dies ist aber leider seit einigen Jahren nicht mehr der Fall:
Immer weniger regelmäßige Spenden trafen ein und so konnte nur mit unregelmäßigen Spendenkampagnen die Finanzierung der Server gesichert werden. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben - denn seit dem Ausfall des Ahimsa-Servers müssen auch mehr Daten von unseren eigenen Servern vorgehalten und geliefert werden.

Will Indymedia nicht untergehen muss es sich dem Lauf der Welt anpassen.
Das Finanz-Komitee hat daher eruiert, welche Wege gegangen werden können:

Telemetrie
Facebook, Twitter, Microsoft und Co machen es vor: Siehe deine Kunden nicht mehr als Kunden an sondern als potentiellen Rohstoff den es abzuschöpfen gilt. Sammel soviele Daten über sie wie du kannst, verknüpfe sie mit Daten, die du gewonnen hast, bereite sie auf und biete sie auf dem Markt an. So merken Kunden nicht einmal, dass der angebotene Service teuer erkauft wird - im Gegenteil haben sie das Gefühl, alles sei gratis - also so wie Indymedia, Wikipedia und Co.Chancen: Groß. Vor allem Geheimdienste freuen sich auf die von Indymediagesammelten Daten und würden in einem Meist-Bieten-Verfahren gegen Nazisund Co antreten.
Leider hat das Technik-Komitee eingewendet, dass die auf Indymedia esammelten Daten das nicht hergeben, sondern die Technik genau darauf ausgelegt ist, eben keine Daten sammeln zu können.
Das Zentralkomitee hat daher den Vorschlag zurückgewiesen, weil er nicht umsetzbar ist.

Werbung
Eine etwas veraltete Form der Gewinnung ist es, Werbung auf der Hauptseite und in Artikeln zu platzieren. Je nerviger die Werbung ist und je größer der Anbietende der Werbung, desto größer die Gewinnmarge.
Auch wenn Werbung inzwischen nur noch "Brotkrumen" abwirft, sollten diese eigentlich reichen, zumindest die laufenden Serverkosten zu bezahlen. Also wenn wir die Hälfte der Seite dafür opfern, sie mit Werbung vollzuklatschen. Eine besonders lukrative Form ist hier die Idee, bezahlte Artikel zu schreiben - also Werbung inmitten die Artikel zu schieben und diese nicht als Werbung zu deklarieren sondern als Artikel zu tarnen. Firmen bieten hierfür viel Geld und die Vorbilder aus der kommerziellen Presse dazu zeigen auf, dass es funktioniert.
Das Zentralkomitee hat diesen Vorschlag lebhaft diskuttiert - mit dem Ergebniss, dass nun die Hälfte krankgeschrieben werden musste aufgrund von schlagfertigen Argumenten. Eine inhaltliche Einigung konnte nicht erzielt werden, welche Firmen auf Indymedia werben dürfen und ab wann der Geist Indymedias zu sehr leiden würde. Auch hat das Design-Komitee angekündigt, in unbefristeten Streik zu treten, sollte sich das Finanz-Komitee durchsetzen und tatsächlich die oberen 70% der Seite nur für Werbung vorgehalten werden. Das Argument, User*innen seien inzwischen gewohnt scrollen zu müssen und würden eh nie lesen, was in
den oberen 70% der Seite steht, konnte nicht überzeugen.

Beitragserhebung für Platzierung für Artikel
Die Idee ist, anstelle die Lesenden der Plattform zur Kasse zu bitten und Artikel hinter einer Bezahlschranke zu verstecken wie dies viele Medien inzwischen tun, stattdessen die Artikelschreibenden zur Kasse zu bitten. Reichweite auf Indymedia kann dann erkauft werden: Ein Eintrag im Newswire ist mit 50 Eurocent noch relativ günstig, würde aber bereits rechnerisch reichen, um die laufenden Kosten zu tragen und Reserven anzulegen für Serveranschaffungen in der Zukunft. Eine besondere Hervorhebung in der Mittelspalte der Startseite würde mit 20€ zwar ein wenig mehr kosten, aber auch die Reichweite erhöhen. Der Königsplatz
würde 100€ kosten. Mit dieser Staffelung wäre es möglich, ein Serversystem aufzubauen, dass auch teuren DDoS-Angriffen trotzen könnte.
Das Openposting-Prinzip könnte erhalten bleiben, da ein reines Verbleiben im Openposting nichts kostet.
Leider hat das Mod-Komitee hier ein Veto eingelegt, da es nicht bereit ist, die Moderationskriterien derart anzupassen, dass sie Marktkompatibel sind.

VIP-Zugänge
Das letzte Aufgebot des Finanzkomitees ist es, VIP-Zugänge anzubieten.
Solche VIP-Zugänge haben sich bei vielen kleineren sozialen Netzwerken und besonders in der Gaming-Szene als gutes Mittel zur Generierung von Geldern erwiesen. Dabei wird nach dem guten alten Grundsatz verfahren:
Alle Nutzenden sind gleich. Aber VIPs sind gleicher.
- Ihre Schrift ist dicker
- Sie können sich Namen reservieren
- VIP-Artikel und VIP-Kommentare werden als VIP gekennzeichnet
- VIPs können sich Avatare anschaffen
- Postet ein VIP geht eine Whatsapp-Nachricht an alle Mods raus, dass dieser Post sofort moderiert werden muss
- VIP-Kommentare werden immer ganz oben einsortiert, alle anderen darunter
- VIP-Artikel werden im Newswire bevorzugt, indem sie nach vorne sortiert werden
- VIPs bekommen eine persönliche Moderation zugeordnet, die sie per Whatsapp direkt kontaktieren können

Bei einem Preis von 5€ pro Monat bräuchte de.indymedia.org nur 20 VIPs um die laufenden Kosten bezahlen zu können und Reserven für zukünftige Anschaffungen zu bekommen. Wir haben daher beschlossen, die VIP-Plätze auf 50 zu begrenzen. Sonst wäre es ja kein VIP mehr.

Du willst VIP werden?
Dann überweise noch heute 5€ an

Empfänger: Netzwerk Selbsthilfe e.V.

IBAN: DE30 1002 0500 0003 0298 00

BIC: BFSWDE33BER (10178 Berlin)

Bank: Bank für Sozialwirtschaft

Stichwort: Indymedia

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