Abolish the Police! Gegen die 100 Jahres Feier der Interpol in Wien! Programm Gegenkonferenz

veröffentlicht am 27. November 2023

Programm Gegenkonferenz

Nach der Demonstration am Freitag Abend, den 01.12. steht ein Wochenende voller inhaltlicher Veranstaltungen an mit Workshops, Filmscreenings, einem Stadtspaziergang, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion. Für Essen und alles weitere wird auch vor Ort gesorgt. Weiter Informationen folgen noch. Immer abrufbar unter https://linktr.ee/abolish_police

SA und SO, 02.-03.12., ab 10 Uhr im Kollektiv Kaorle, Ottakringer Straße 201 (Nähe U3 Ottakring, 1160)

SA, 02.12., 10-11 Uhr: gemeinsames Anfangsplenum

SA, 02.12., 11-13 Uhr: Workshop Antirepressionsbüro

Nach zwei Jahren Sammeln von Meldungen über Polizeigewalt in Österreich, stellen wir unsere Ergebnisse vor und wollen mit euch diskutieren wie man mit den gewonnenen Erkenntnissen umgehen kann:

Kann man Repression vorbeugen? Wie verhalte ich mich währenddessen? Was sind meine Möglichkeiten nach einer Polizeigewalterfahrung?

SA, 02.12., 11-13 Uhr:
Workshop Wer kümmert sich um Sicherheit? – Feministische Perspektiven auf Sicherheit, Care Arbeit und kollektive Praxen, mit AG Feministischer Streik und encommun-Zwangsräumungen verhindern

Die AG Feministischer Streik lädt für diesen vernetzenden Workshop unterschiedlichste Gruppen ein, die eine wichtige Gemeinsamkeit haben. Sie alle versuchen Momente der Kollektivität zu nutzen um sicherere Räume und sichereres Wohnen für sich und andere zu erkämpfen. Und sie alle definieren Sicherheit anders als Staat und Polizei es tun. Juno, Queerbase, Supertramps und Zwangsräumung verhindern geben einen kurzen einleitenden Input und laden dann an verschiedenen Stationen zur Diskussion und Vernetzung ein: Was bedeutet sicherer Raum in ihrer Praxis? Was sind die Möglichkeiten und Grenzen von kollektiver Organisierung dabei? Was bedeutet Sicherheit in Bezug auf Care-Arbeit und warum ist die Polizei hier alles andere als nützlich?

Wir freuen uns auf euch!

SA, 02.12., 13-14 Uhr:
Mittagspause mit Essen der Solidarity Kitchen

SA, 02.12., 14-16 Uhr:
Queeren statt polizieren! Queerfeministische Perspektiven auf die Polizei, mit Copwatch Leipzig

Polizeikritik besteht nicht nur aus weißen Cis-Hetero-Mackern, die ACAB schreien und 9mm für den Bauch der Bullen fordern, sondern vor allem auch aus Schwarzen und queerfeministischen Perspektiven. Wir wollen uns besonders der queerfeministischen Perspektive widmen und dabei auf die Stonewall-Riots und das Sexkaufverbot eingehen und mit dem Thema Abolitionismus abschließen- wie das alles zusammenhängt, erfahrt ihr bei unserem Vortrag.

SA, 02.12., 14-16 Uhr:
Die Union für die Rechte von Gefangenen – Kämpfe im und gegen das System Gefängnis, mit Union für die Rechte von Gefangenen

Nach der Vorstellung der 2022 in der Justizanstalt Stein gegründeten Union für die Rechte von Gefangenen wollen wir mit euch über die Situation im Gefängnis diskutieren und darüber, wie wir Gefangene unterstützen können. Aber auch Vorstellungen von einer gefängnislosen Gesellschaft wollen wir mit euch entwickeln.

SA, 02.12., 16-17.30 Uhr: 100 Jahre Interpol – 100 Jahre Rote Hilfe, mit Rote Hilfe Wien

Vor 100 Jahren wurde in Wien die Interpol von Polizeipräsident Johann Schober gegründet. Zu unrühmlicher Bekanntheit gelangte Schober durch die blutige Niederschlagung der Demonstrationen im Juli 1927, in der hunderte Arbeiter*innen verhaftet oder getötet wurden. Für die ebenfalls 1923 gegründete Rote Hilfe Österreich wurde dies die erste große Bewährungsprobe ihrer Antirepressionsarbeit.

In diesem Vortrag wollen wir uns mit der Gründung der Interpol sowie der Geschichte und Arbeit der Roten Hilfe Österreich anhand wichtiger historischer Ereignisse der 1. Republik beschäftigen.

SA, 02.12., 17-30-19 Uhr:
Pause mit Abendessen der Solidarity Kitchen

SA, 02.12., 19-21 Uhr: Podiumsdiskussion: Abolish the police! Strategien, Perspektiven und Kritik, mit Manuela Hofer und Aktivist:innen von Copwatch Leipzig und der Roten Hilfe Wien

Die Polizei gehört für viele -vor allem marginalisierte- Menschen zum Alltag. Die Forderung nach der Abschaffung und Überwindung der Behörde aber ist nicht neu. Und trotzdem ist sie noch immer in weiter Ferne. Aber welche Probleme erleben Menschen mit der Polizei? Wie können wir diesen kollektiv entgegnen? Welche Alternativen gibt es schon jetzt? Diese und weitere Fragen wollen wir aus verschiedenen Perspektiven gemeinsam diskutieren.

SO, 03.12., 10-12 Uhr:
Brunch und Diskussionscafe: Immer mehr Technik: zur Aufrüstung und Technologisierung und Polizei. Und wie gehen wir damit um?, mit Plattform Radikale Linke

DNA-Proben, neue Abhörtechniken, Body-Cams, Drohnen und und und: Schon immer spielt die technische Ausstattung der Polizei eine zentrale Rolle. Neu ist das Thema der Technologisierung und Aufrüstung der Polizeibehörden zwar keineswegs, immer wieder brandaktuell ist es aber dennoch. Ist Alarmismus deshalb angebracht? Droht uns die völlige Überwachung? Welche rechtlichen Grundlagen stehen hinter dem Einsatz neuer technischer Mittel? Und was heißt das alles für unsere politische Praxis? Darüber wollen wir gemeinsam ins Gespräch kommen.

SO, 03.12., 10-12 Uhr: Brunch und Talk: Was ist, wenn Gefängnis ansteht?

Repression hat Auswirkungen. Auf unsere politische Arbeit, unsere Wahrnehmung, unser Sicherheitsgefühl, unser Umfeld, auf unsere Beziehungen und auf viele weitere Bereiche im alltäglichen Leben. Gefühle wie Ohnmacht, Angst, Passivität und Wut bleiben zurück. Ein Weg dagegen anzukämpfen ist sich auf verschiedenen Ebenen mit konkreten Repressionssituationen auseinanderzusetzen. Dieser interaktive Workshop zum Thema „Was ist, wenn Gefängnis ansteht?“ ist ein Versuch eine kollektive, aber auch individuelle Auseinandersetzung anzustoßen und sich fernab von Orgafragen damit zu beschäftigen, wie eine Vorbereitung auf einen Gefängnisaufenthalt aussehen kann.

SO, 03.12., 12-14 Uhr: Stadtspaziergang:Von der Konsequenz der Warenförmigkeit des Wohnens und ihrer Bewältigung im öffentlichen Raum – Eine Grätzl Tour mit der Wohnungsloseninitiative „Backstreet Guides“ und Zwangsräumungen verhindern

Der öffentliche Raum ist in stetiger Diskussion um mehr Kontrolle und Überwachung. Aber für wen ensteht hier neue „Sicherheit“ und wie ist die Perspektive derer, die sich tagein, tagaus im öffentlichen Raum aufhalten (müssen)? Über diese und viele weitere Fragen wollen wir während einer Grätzl Tour durch Ottakring mit Aktivist*innen der Backstreet Guides ins Gespräch kommen. Backstreet Guides ist ein gemeinnütziger, sozialer Verein: Spenden bei dem Spaziergang sind gerne gesehen. Treffpunkt: Wattgasse 15

SO, 03.12., 12-14 Uhr: Buchpräsentation „Wir vermissen euch wie Sau“, mit dem Autor:innenkollektiv des Buchs

Ricardo ist 1986 in Dresden geboren. Er war unter anderem in der Graffiti-, HausbesetzerInnen- und Antifaszene aktiv. Dies führte zu ständiger staatlicher Repression und mehreren Knastaufenthalten. Als Schwarzer Mensch war er zusätzlich ständigem Rassismus ausgesetzt. Im Jahr 2014 entschloss er sich, um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen, Deutschland zu verlassen. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2017 in Moçambique, anfangs in der Illegalität und später im Exil. Dieses Buch ist der Versuch von GefährtInnen und FreundInnen, eine Auseinandersetzung zum Thema Flucht, Exil und Illegalität zu führen. Ziel ist dabei neben einer emotionale Aufarbeitung, die ehrliche Konfrontation mit den Schwierigkeiten und der Verantwortung, die diese Situation für Alle darstellt.

SO, 03.12., 12-14 Uhr:
Repression gegen Klimaaktivist:innen: Filmscreening „Vergiss Meyn Nicht“ von Fabiana Fragale, Jens Mühlhoff und Kilian Kuhlendahl, mit SystemChange not ClimateChange

Trigger Warning/CN: Tod, Gewalt.

Angesichts heftiger Repressionen gegen Klimaaktivist:innen wie zuletzt bei den Protestaktionen rund im die European Gas Conference im März 2023 oder Hausdurchsuchungen bei Aktivist:innen der Letzten Generation, möchten wir gemeinsam den neuen Film über die Proteste im Hambacher Wald und deren Repression ansehen. Neben der Geschichte des Protests, erzählt der Film von Steffen Meyn, einem jungen Journalisten, der die Proteste begleitet hat und bei einer Räumung der Polizei tödlich verunglückte. Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? „Vergiss Meyn nicht“ stellt genau diese Frage, die angesichts blockierter Straßen und Razzien brennender denn je ist!

SO, 03.12., ab 14 Uhr:
gemeinsames Abschlussplenum

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