Atlanta: Globaler Solidaritätsaufruf

veröffentlicht am 23. Januar 2023

https://defendtheatlantaforest.org/solidarity/


Es besteht die Möglichkeit euch auf die Liste der Unterstützer*innen für diesen globalen Aufruf setzen zu lassen. Schickt dazu eine Mail an: defendweelaunee@riseup.net.

Der Text wurde am 19. Januar 2023 verfasst. Zu diesem Zeitpunkt existierten noch keine Angaben über das Opfer der tödlichen Polizeigewalt. Inzwischen wissen wir, dass es sich um ein* Anarchist*in mit dem Waldnamen Tortuguita, kleine Schildkröte (Pronomen: they) handelt.

Globaler Aufruf zur Solidarität mit der Bewegung, die das Ziel hat das Polizeitrainingszentrum "Cop City" aufzugeben und den "Weelaunee Forest" zu verteidigen.

Wir rufen alle Menschen mit verantwortungsvollen Gewissen auf, sich mit der Bewegung gegen Cop City zu solidarisieren und den Weelaunee Forest in Atlanta zu schützen.

Am 18. Januar hat die Polizei in Atlanta bei ihrer jüngsten militarisierten Razzia im Wald eine Person erschossen. Dies ist nur die jüngste in einer Reihe von gewalttätigen Vergeltungsmaßnahmen der Polizei gegen die Bewegung. Die offizielle Darstellung ist, dass Cop City notwendig ist, um Atlanta „sicher“ zu machen, aber diese brutale Tötung zeigt, was sie damit meinen.

Die Wälder sind die Lunge des Planeten Erde. Die Zerstörung der Wälder betrifft uns alle. Das gleiche gilt für die Gentrifizierung und die Polizeigewalt, die durch die Abholzung des „Weelaunee Forest“ gefördert wurden. Was in Atlanta geschieht, ist keine lokale Problematik.

Politiker*innen, die Cop City unterstützen, haben versucht, die Verteidiger*innen des Waldes als „Agitator*innen von außerhalb“ zu diskreditieren. Diese Verleumdung hat eine schändliche Geschichte in den Südstaaten, wo die Behörden sie unter anderem gegen Abolitionist*innen, Gewerkschafter*innen und die Bürgerrechtsbewegung einsetzten. Das Ziel derjenigen, die dieses Narrativ verbreiten, ist es, Solidarität zu verhindern und Gemeinschaften voneinander zu isolieren, während es einen Vorwand bietet, um staatliche und bundesstaatliche Kräfte einzuschalten, die die eigentlichen „Agitator*innen von außerhalb“ sind. Die Tragödie vom 18. Januar hat die Folgen dieser Strategie deutlich aufgezeigt.

Einen Wald durch ein Polizeiausbildungszentrum zu ersetzen wird nur zu einer gewalttätigeren kontorollierten Gesellschaft führen, indem die Steuerzahler*innen die Polizei und die Waffenkonzerne bereichern, anstatt sich um soziale Bedürfnisse zu kümmern. Masseninhaftierungen und die Militarisierung der Polizei haben weder die Kriminalität gesenkt noch die Bedingungen für arme Gemeinden und die Arbeiterklasse verbessert.

In Atlanta und in den gesamten USA gehen die Investitionen in Polizeibudgets auf Kosten des Zugangs zu Lebensmitteln, Bildung, Kinderbetreuung und Gesundheitsfürsorge, erschwinglichem und stabilem Wohnraum, zu Parks und öffentlichen Räumen, zu Verkehrsmitteln und zur Bewegungsfreiheit von Menschen sowie wirtschaftlicher Stabilität der Mehrheit. Die Konzentration von Ressourcen in den Händen der Polizei dient dazu, die extreme Anhäufung von Reichtum und Macht bei den Unternehmen und den Reichsten zu verteidigen.

Was machen die Polizist*innen mit ihren erhöhten Budgets und ihrer Blankovollmacht durch die Politiker*innen? Sie töten Menschen, jeden einzelnen Tag. Sie inhaftieren und traumatisieren Schulkinder, Eltern, Angehörige, die einfach nur ums Überleben kämpfen. Wir dürfen uns nicht mit einer Gesellschaft abfinden, die rücksichtslos auf den Wertvorstellungen von Gewalt, des Rassismus, der Gier und der rücksichtslosen Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben aufgebaut ist.

Der Kampf, der sich in Atlanta abspielt, ist ein Kampf für die Zukunft. Angesichts der katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels, die unsere Gemeinden mit Wirbelstürmen, Hitzewellen und Waldbränden heimsuchen, ist die Bedeutung dieses Kampfes deutlicher denn je. Er wird darüber entscheiden, ob folgende Generationen, eine bewohnbare Erde oder einen polizeistaatlichen Albtraum erben. Es liegt an uns, eine friedliche Gesellschaft zu schaffen, die nicht dem Leben unbekümmert gleichgültig gegenübersteht.

Die Waldschützer*innen versuchen, eine bessere Welt für uns alle zu schaffen. Wir sind es den Menschen in Atlanta und den zukünftigen Generationen auf der ganzen Welt schuldig, sie zu unterstützen.

Hier sind dazu einige Möglichkeiten aufgeführt:

13 Waldbesetzer*innen wird "Inländischer Terrorismus" vorgeworfen. Sechs, die bereits im Dezember 2022 verhaftet wurden, sind nach Zahlung von Kautionen bis zu ihrer Verhandlung frei. Die bei der letzten Razzia am 18. Januar, dem Tag der Tötung von Tortuguita verhafteten sieben Aktivist*innen, müssen insgesamt Kautionen von insgesamt 117.000 Dollar aufbringen, für die gerade gesammelt wird.

Spendet an den Atlanta Solidarity Fund, um die Repressionskosten für die verhafteten Demonstrant*innen und die Gerichtsverfahren zu unterstützen.

Fordert die Investor*innen auf, (darunter Coca-Cola, Bank of America Corp. und UPS, nach anderen Quellen auch Delta Airlines, Amazon und die Georgia State Univerty ) sich von Cop City zu trennen

Fordert die Bauträger*innen des Projekts auf, ihre Bauverträge zu kündigen.

Organisiert lokale Solidaritätskautionsfonds, Waldschutzfonds und Waldschutzkomitees

Informiert euch über den Widerstand in Atlanta und tragt die Informationen weiter.

Organisiert oder beteiligt euch an lokalen Solidaritäsaktionen oder präsentiert Soli-Banner...

Transparent am Autonomen Zentrum (AZ) Wuppertal. Tortuguita. Liebe / Wut werden in unserem Herzen brennen

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