Freilassung aller sozialen und politischen Gefangenen in Zeiten der Corona-Virus im Iran!

veröffentlicht am 17. März 2020

Im Iran steht eine menschliche Katastrophe bevor. Die Corona-Virus-Epidemie ist schnell außer Kontrolle der Herrschenden geraten.

Von Anfang an setzte das iranische Regime im Umgang mit dem Coronavirus auf Vertuschen und Lüge – genau wie bei dem Abschuss des ukrainischen Passagier-Flugezeugs vor ein paar Wochen. Das hat fatale Folgen: Das Virus breitet sich rasant im Land aus. Viele Verbände, Menschenrechtlerinnen und Humanmedizinerinnen haben das iranische Regime gewarnt, dass sofortige medizinische Maßnahmen zu ergreifen seien. Stattdessen vertuscht das unmenschliche Regime weiterhin das Ausmaß der Ausbreitung des Corona-Virus im Iran. Für das islamische Regime ist es am allerwichtigsten, seine Herrschaft zu erhalten. Die Regierung überläßt das Schicksal der Menschen und ihrer Gesundheit Gott und und dem schiitischen Islam. Gleichzeitig profitieren Angehörige der Revolutionsgarden und Politikerinnen von guter medizinischer Versorgung, während die Versorgung gewöhnlicher Patientinnen häufig mangelhaft ist. Maßnahmen, wie die Absage von großen Versammlungen oder Veranstaltungen werden bisher nicht getroffen. Es müssen Berichte und Fakten über das Corona-Virus veröffentlicht werden, damit Menschen die Möglichkeit bekommen die Realität zu überblicken. Damit können Menschenleben dort und in anderen Ländern gerettet werden. Und es muß Reisefreiheit für Medizin-Expertinnen ermöglicht werden. Das Corona-Virus hat längst auch viele Gefängnisse erreicht. Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fürchtet, dass politische Gefangene still und leise aus dem Weg geräumt werden. Nach unbestätigten Berichten werden die Leichen derjenigen, die bereits am Virus verstorben sind, in Abwesenheit der Angehörigen begraben. Erst nach der Beerdigung werden die Familien über den Ort der Grabstätte informiert. In iranischen Menschenrechtskreisen kursiert zudem die Befürchtung, dass ihnen die Entlassung aus dem Gefängnis vorsätzlich verweigert wird, damit sie sich mit dem Corona-Virus infizieren um daran zu sterben. Die iranische Justiz ist durch viele Proteste – und besonders durch den Druck von Familienangehörigen – gezwungen worden 54000 Gefangene vorübergehend und mit hoher Kaution frei zu lassen. Ausgeschlossen aber sind die politischen Gefangenen. Die meisten politischen Gefangenen stehen jedoch unter drastisch erhöhter Gefahr sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Wir – einige Migrantinnen und deutsche Genossinnen unterstützen die Forderung der politischen Gefangenen und deren Familienangehörigen für deren Freilassung und wenden uns an Freiheit liebende Menschen weltweit und apellieren, gemeinsam mit uns Druck auf die iranische Regierung auszuüben. Wir fordern ihre Freilassung, damit sie bei ihren Familien und Freundinnen sein und sich vor der Virusgefahr schützen können. Das Leben der politischen Gefangenen liegt in unseren Händen. In iranischen Gefängnissen sitzen tausende Jugendliche, Studierende, Arbeiterinnen, Frauen, Feministinnen, Umweltaktivist*innen, die für ihr Recht auf basisgewerkschaftliche Organisation, ihr Recht auf Gleichberechtigung, ihr Recht auf ein menschenwürdiges Leben gekämpft haben – sie werden vom Regime ermordet, untedrückt und gefoltert. Viele von ihnen erleiden durch die Haft und Folter psychische Traumatas, Herz- und Lungenkrankungen und vieles mehr. Die Gefängnisse sind überfüllt. Wir möchten mit euch die Freilassung der Inhaftierten fordern. Ihre Leben werden durch das Corona-Virus noch weiter in ernsthafte Gefahr gebracht.
Anlässlich des Tages der Politischen Gefangenen am 18. März, solidarisieren wir uns mit allen Menschen Weltweit , die Knast und Repression erleben. Wir fordern: Freilassung aller sozialen und politischen Gefangenen Weltweit !
Einige iranische Linke in Göttingen email: akasylgoe@emdash.org

http://fluechtlingscafe-goettingen.com/freilassung-aller-sozialen-und-politischen-gefangenen-به-حمایت-از-زندانیان-سیاسی-و/

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