Mo 8.3. – Internationaler Frauen.kampf.tag

veröffentlicht am 6. März 2021

Und heuer feiern wir auch 110 Jahre Internationaler Frauentag!

11-13h dezentrale Frauenstreik-Aktionen

+ mit Kolleginnen, Nachbarinnen, Freundinnen gemeinsam auf die Straße gehen, auf Kreuzungen sichtbar sein..... und
singen, rufen musizieren, mit Kochtöpfen Lärm machen, Kaffee oder Tee trinken, Plakate und Transparente zeigen
+ Betriebsversammlungen (im Betrieb oder an öffentlichen Orten)
+ verlängerte Mittagspausen
+ Transparente oder lila Tücher aus dem Fenster hängen

17 h Frauendemo

Frauen, Lesben, Migrantinnen wehren wir uns und kämpfen radikal: gegen Patriarchat und Kapital
17h Auftaktkundgebung, Yppenplatz, 1160
(mit Berichten von Frauenstreik-Aktionen, Betriebsversammlungen und mit Redebeiträgen, Musik,....)
18h Frauendemo
(über den Schubhäfen Hernalser Gürtel, AKH Spitalgasse, zum FZ, Währinger Straße 59, 1090)

Ab ca 19.30h Abschlusskundgebung im FZ-Hof (zur aktuellen Situation des FZ und mit Kulturprogramm)


Von 17:00 bis 20:00 Uhr Kinderbetreuung im Innenhof des FZ‘ (Währinger Straße 59);
bei Regen in den Räumlichkeiten vor Ort – Kindergruppe „Gemeinsam spielen“.
Ab 18:00 Uhr Streikküche.


Erzähl es weiter!
Organisiere mit Freundinnen, Kolleginnen, Gefährtinnen dezentrale Streikaktionen
und berichtet davon bei der Auftaktkundgebung und/oder schickt ein Foto an frauenstreik@riseup.net)

Es rufen auf: ADKH-Avusturya -Europäisches Frauensolidaritätskomitee-Österreich, Alevitische Frauen, AÖF-Autonome Österreichische Frauenhäuser, Avesta-Kurdische Frauen in Österreich, Feministische Alleinerzieherinnen, Frauenstreik, FZ-Verein Kommunikationszentrum für Frauen Lesben Migrantinnen Mädchen, KOMintern-Kommunistische Gewerkschaftsinitiative international, KJÖ-Kommunistische Jugend, Mor Kızıl/Lila-Rotes-Kollektiv, Plattform 20.000 Frauen, Rotes Frauenkomitee Wien, SKB, Verein feministischer Diskurs, WAS-Wiener ArbeiterInnen-Syndikat, Yeni Kadin

Aufruf zum 8. März 21


Wir kämpfen für:
Ein Leben frei von patriarchaler Gewalt, Objektifizierung, Sexualisierung und Missbrauch!
Für flächendeckende, ganztägige und kostenlose Kinderbetreuung – gegen Homeschooling!
Für die Sicherstellung geeigneter öffentlicher Betreuung!
Für ein Bleiberecht für Alle! Alle die hier sind sind von hier!
Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
Für die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 80%!
Mehr Sichtbarkeit lesbischer Lebensformen, weg mit den Heteronormen!
Das Weiterbestehen vom FZ!

Die anhaltende Verschärfung der Krise und monatelanger Lockdown haben deutlich gemacht:
Die Lage der Frauen, Lesben und Migrantinnen wird nicht einfach „immer besser“ oder „gleichberechtigter“. Kinderbetreuung wurde mit dem „Homeschooling“ wieder zur Privatangelegenheit der Familien und damit vor allem der Frauen. Massenarbeitslosigkeit, Kurzarbeit und das Ringen um die Existenz sind ein Angriff auf unser Ziel, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen und abzusichern.

Nun zeigt sich offen, dass das Patriarchat fester Bestandteil der kapitalistischen Gesellschaft ist. Gegen Patriarchat und Kapital gehen Frauen und Lesben weltweit schon seit 110 Jahren auf die Straße!

Die Mehrheit der „Corona – Maßnahmen“ der Regierung bringen vor allem Demokratie- und Sozialabbau. Wurden mehr Spitalsbetten bereitgestellt, oder geeignete Gesundheitsmaßnahmen an den Schulen, Kindergärten, Arbeitsplätzen und Unis geschaffen? Nein!
Seit vielen Jahren wird das Gesundheitssystem schon kaputt gespart. Für die Milliardenunterstützungen der Großkonzerne gibt es jedoch genug Geld! Während für Frauen- und Mädcheneinrichtungen gegen Gewalt immer weniger Geld zur Verfügung gestellt wird, bekommt allein die PR-Abteilung des Bundeskanzleramtes € 200 Millionen pro Jahr.
Gleichzeitig wird die Pandemie von den Herrschenden dazu genutzt, um die Flexibilisierung der Arbeitszeit und der Arbeitsbedingungen weiter voranzutreiben. Der Abbau von demokratischen Rechten wird laufend legitimiert, gleichzeitig verschärft sich Polizeiwillkür und die strukturelle Gewalt bei Ämtern und Behörden.

Die Arbeitslosigkeit steigt weiter, ebenso der Druck auf jene Frauen, die Arbeit haben. Es wird für die meisten von uns in den nächsten Jahren immer schwieriger werden, durchzukommen und die Mieten, Lebenshaltungskosten und den Alltag zu bezahlen.

Nun hat die Regierung die zuvor versprochenen 10.000 zusätzlichen Kinderbetreuungsplätze wieder gestrichen: Die Kinderbetreuungsquote soll gesenkt werden „weil die Arbeitslosigkeit steigt“. Das ist Sozialabbau auf dem Rücken der Frauen und strukturelle Gewalt in seiner offensichtlichsten Form!
Dabei haben wir noch gar nicht über die ständig steigende Gewalt von Männern an Frauen und Kindern geschrieben. Hauptsache bei Frauenhäusern wird weiter gespart und die Möglichkeiten, eine Abtreibung vornehmen zu lassen werden weiter reduziert.

Alle Parlamentsparteien machen bei diesen Verschlechterungen mit! Schon in den letzten Jahren wurden Fraueneinrichtungen gekürzt und nun soll auch das Frauenzentrum Wien klammheimlich zerschlagen werden. Statt Erleichterungen für Studierende soll eine neue UG – Novelle beschlossen werden, die nur noch mehr Druck im Studium, nur noch mehr soziale Selektion bedeutet.

Das ist die kapitalistische Krisenbekämpfung, von der ein paar wenige profitieren, während der allergrößte Teil der Bevölkerung – darunter vor allem die Frauen – die Lasten und Kosten der Krise bezahlen sollen. Wir sehen aber, dass sich viele bereits dagegen zur Wehr setzen, dass der Zorn dagegen immer weiter ansteigt.

Wir haben keine Illusionen, dass nach der Pandemie alles wieder wie „vorher“ sein wird. Im Gegenteil, vor allem die sozialen Folgen der Krise, wie z.B. die Armut, werden wir noch deutlich zu spüren bekommen. Weltweit steigen die Kämpfe der Frauen an, wie in Lateinamerika, Polen oder in Indien. Nutzen wir den 8. März, um uns auch hier in Österreich zusammenzuschließen! Wehren wir uns und kämpfen wir gemeinsam für unsere Anliegen und Interessen. Hinaus auf die Straße am 8. März!

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