Solidarität mit den Bewohner*innen am Gaudenzdorfer Gürtel 41, denn betroffen sind wir alle!

veröffentlicht am 25. November 2023

Gestern, am 23.11.2023, zog eine laute Demonstration vom Gaudenzdorfer Gürtel 41 zum Bezirksamt Meidling. Der Tag war nicht zufällig gewählt, denn genau vor einem Jahr wurde im Haus von den Wiener Netzen gemeinsam mit der Polizei der Strom abgestellt und wieder stehen die Bewohner*innen nun vor einem Winter in kalten, dunklen Wohnungen.

Der Protest forderte von der Bezirksvorstehung Meidlung (Wilfried Zank, Barbara Marx), dass sofort wieder Strom im Haus fließt und dass für das Haus eine Zwangsverwaltung erwirkt wird. Mit diesen Forderungen traf die Demonstration zur offenen Sprechstunde des Bezirksvorstehers ein. Aus Angst vor einem Dialog mit den Betroffenen oder aus schlichter Ignoranz wurden diese vor Ort jedoch beschwichtigt und es wurde behauptet, der Bezirksvorsteher sei gar nicht anwesend – obwohl die offene Sprechstunde ausgeschildert war. Dennoch konnten die Forderungen der Hausbewohner*innen nach längerer Diskussion der Büroleiterin übergeben werden.

Die Demonstration zog durch Wohngebiete in Meidling und thematisierte steigende Mieten, Verdrängungsprozesse und rassistische Polizeigewalt. Einige Anwohner*innen solidarisierten sich mit den Protesten und begrüßten die Demonstration. Sprechchöre richteten sich gegen Pecado, denen das Haus gehört, Wiener Netze bzw. Wien Energie, sowie gegen den kapitalistischen Wohnungsmarkt und die Wiener Stadtregierung. Denn die Leute im Haus haben nicht nur keinen Strom mehr, sondern werden bereits seit einem Jahr von Pecado schikaniert und von der "sozialen" Stadtregierung mit leeren Versprechen vorgeführt.

Die Bewohner*innen des Hauses und wir sind uns einig: die Politik liegt längst in der Verantwortung endlich zu handeln. Ein Jahr Verweise auf städtische Institutionen brachten außer der Klarheit, dass ihnen die Menschen schlicht egal sind, nicht viel. Und sie zeigten, wie rassistisch die Behörden und der Wohnungsmarkt strukturiert sind. Das zeigt ein weiteres Mal, dass wir uns miteinander und von unten organisieren müssen. Auch zukünftig werden wir und solidarische Nachbar*innen mit den Bewohner*innen dafür kämpfen, dass sie endlich unter menschlichen Bedingungen wohnen können.
Gegen Wohnen als Ware, denn Wohnen ist ein Menschenrecht!
Macht endlich den Strom an!
Pecado enteignen! Kapitalismus überwinden!

DemoAufruf: emrawi.org
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