Unterstützt unsere verhafteten Genossen, unterstützt den antifaschistischen Widerstand in Zypern

veröffentlicht am 4. Dezember 2023

Spendenaufruf für von Repression betroffene antifaschistische Genossen aus Zypern. Wegen dem Einbruch in die Büros der faschistischen Partei Zyperns (ELAM) werden mehrere Genossen vom Staat verfolgt und wegen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" beschuldigt. Dadurch soll "die Antifa" als ganzes in Zypern kriminalisiert werden. Deshalb braucht es die internationale Solidarität um dem Faschismus und der Repression vor Ort etwas entgegenzusetzen und unsere Genoss*innen zu unterstützen.

Mobivideo: https://www.youtube.com/watch?v=B6TF9tqvNww
Spenden hier: https://www.firefund.net/antifastrugglecy
Weitere Infos: https://de.indymedia.org/node/304219

In Zypern gibt es eine Vielzahl ethnischer und religiöser Gemeinschaften. Die beiden größten sind die "griechischen" Zypriot*inn*en und die "türkischen" Zypriot*inn*en. Außerdem gibt es, wie in ganz Europa, viele communities von migrantischen Arbeiter*innen. Zugleich sind Nationalismus und Rassismus ein großes Problem. Die Faschisten haben viel Macht, weil der antikoloniale Guerillakrieg gegen England hauptsächlich von zypriotischen Nationalisten (EOKA) organisiert war und in ihrer modernen Version nutzen Neofaschisten dieses Erbe oft aus. Hinzu kommt, dass seit den tragischen Ereignissen von 1974 die Hälfte der Insel von der türkischen Armee und die andere Hälfte vom zypriotischen Staat kontrolliert wird, wobei die beiden Teile durch eine stark militarisierte Grenze getrennt sind. Darüber hinaus verfügen neben den beiden Regimen auch die britische und die griechische Armee, sowie die Vereinten Nationen (UN) über Militärstützpunkte. Auch gibt es einige kleine Teile Zyperns, die sich tatsächlich noch unter britischer Besatzung befinden, haupzächlich zu militärischen Zwecken, denn die Insel war schon immer Spielball westlicher geopolitischer Interessen.
Angesichts der komplexen Situation und im Zusammenhang mit den großen Migrationsströmen haben die Faschisten eine äußerst aggressive Haltung gegenüber Migrant*innen entwickelt. Pogrome, Angriffe und Diebstähle sind einige Beispiele dafür und finden, vom Staat gedeckt, in immer größerem Ausmaße statt. Derselbe Staat macht den Migrant*innen mit seiner Bürokratie das Leben schwer, während die schwierigen Bedingungen, unter denen sie leben, sie der Ausbeutung durch das Kapital aussetzen.

Am 16. Juni organisierte die offizielle faschistische Partei Zyperns, ELAM (Nationale Volksfront), einen Aufmarsch gegen Migrant*innen. Zwei Tage nach dem tödlichen Schiffsunglück von Pylos schämten sie sich nicht, praktisch über Leichen zu marschieren. Zum Zeitpunkt des Marsches brachen einige Leute in ihre Büros ein, nahmen einen Computer mit, verwüsteten das Büro ihres Anführers und malten auf dem Weg nach draußen zwei Anarchie-Symbole an die Wand.
Zwei Wochen später verhaftete die Polizei unsere Genossen. Die Polizei beruft sich auf Fotos und Informanten, um ein Verfahren gegen unsere Genossen zu konstruieren. Aber die Polizei beließ es nicht dabei. Da die angeblichen Beweise für den Fall, den sie aufgebaut hatten, sehr schwach waren, beschlossen sie, Ermittlungen gegen eine "terroristische Vereinigung" einzuleiten. Sie versuchen, unsere Genossen in eine terroristische Vereinigung zu verwickeln, ohne dass es überhaupt "terroristische" Aktionen oder Tendenzen gibt. Die Justizbehörden unterstützen die Bullen bei diesem Versuch, uns Angst zu machen und die Menschen in der Bewegung zu unterdrücken. Diese Repressionsbemühungen sind ein Versuch, die "Antifa" zu einer terroristischen Vereinigung zu machen, so dass sie mit uns machen können, was sie wollen, ohne dabei rechtliche Einschränkungen zu haben.
Doch wir wissen, dass es keine größeren Terroristen gibt als Faschisten und Grenzpolizisten, und keine größeren Opfer des Terrorismus als Migrant*innen, die zum Arbeiten hergekommen sind. Mord, Raub, Vergewaltigung, Einschüchterung, Inhaftierung, Zerstörung von Eigentum sind alles mögliche Folgen für eine*n Migrant*in, der oder die nach Europa kommt. Das haben die jüngsten Pogrome bewiesen, bei denen die Faschisten mit offensichtlicher Duldung durch die Polizei Menschen verprügelten und verletzten, ihre Geschäfte und Häuser zerstörten, nur weil sie Ausländer sind und arm.
Dieser ganze Prozess, sowie die Verhaftungen, haben die Anwaltskosten der Betroffenen sehr in die Höhe getrieben.
Helft unsere Genoss*innen zu unterstützen und schreit mit uns laut:

DER ANTIFASCHISTISCHE KAMPF IST GERECHT UND NOTWENDIG

UND DIE ERINNERUNG AN DIE VERBRECHEN DES FASCHISMUS KANN NICHT AUSGELÖSCHT WERDEN

Initiative zur Verteidigung verfolgter Aktivist*innen

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