Anarchistische Büchermesse Berlin-Kreuzberg 2024

veröffentlicht am 20. Dezember 2023

Wir verkünden mit großer Freude, dass vom 05. September bis zum 08. September 2024 im NewYorck im Bethanien 2 B, 10997 Berlin-Kreuzberg 36, eine anarchistische Büchermesse stattfinden wird. Das letzte Mal das in Berlin, unserer Kenntnis nach, so was stattfand, war im Jahr 2016, als die Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen stattfanden. Es sind nicht nur allzu viele Jahre seitdem vergangen, sondern überhaupt ist es wichtig wieder in Berlin ein regelmäßig stattfindendes Ereignis zu organisieren, was die Verbreitung anarchistischer und revolutionärer Ideen angeht. Die Büchermesse soll also nicht als was ephemeres, sondern als ein kontinuierliches Ereignis verstanden werden, was jedes Jahr stattfinden soll. Seit Anfang der 2010er trugen anarchistische Büchermessen in ganz Europa, von der iberischen Halbinsel bis zum Balkan, zu einen mehr als willkommen zu heißenden Wiederbeleben anarchistischer Ideen und Praxen bei. Nicht nur die Verbindung und Bezugnahme zwischen Gefährtinnen und Gefährten entlang des ganzen Globus war die Folge, sondern auch eine Internationalisierung von Debatten. Und dies wollen auch wir mit dieser Büchermesse erreichen.

Es gibt viele Gründe um in Berlin und sonst wo anarchistische Büchermessen zu machen, um anarchistischen Büchern, ergo anarchistischen Ideen, mehr Raum zu geben, aber ist es genau nur das, was wir wollen? Reicht es uns aus ein paar Büchertische hinzustellen, ein paar Lesungen zu Büchern zu halten, ein bisschen rumzuhängen? Nein es reicht nicht aus, denn was wir wollen, sind vor allem Debatten, die in der Praxis münden müssen, zu intensivieren. Bücher und sämtliche schriftliche Erzeugnisse sind daher wichtige Vehikel, die uns alle verbinden können, dennoch sind Bücher selbst nichts, es sind die Inhalte, die sie mittragen, die nützlich sind, es ist die Praxis die eine reale Bewegung formt. Bei den Inhalten handelt es sich um alle möglichen Themen und Fragen, die aber in einer Debatte, zur Diskussion stehen müssen. Das Ziel dieser Debatte, dieser Diskussionen, die wir hier und auf der ganzen Welt führen müssen, verfolgt nur ein Ziel, nämlich der Welt des Kapitalismus ein Ende zu setzen, diese aus ihren Fugen herauszuheben. Dies geschieht mittels der Praxis des Aufstandes, des Klassenkrieges, des sozialen Krieges um in einer weltweiten sozialen Revolution zu münden. Also die intensive Debatte unter Anarchistinnen, Anarchisten und sämtlichen Revolutionären, die dem Staat-Nation, dem Kapital, dem Patriarchat ein sofortiges Ende bringen werden.

Wir werden daher zusätzlich zu der Notwendigkeit spezifische Debatten zu intensivieren, auch inhaltliche Schwerpunkte für die Büchermesse haben.

– Die Haltung zum Krieg (in der Ukraine und sonstwo)

– Die Auseinandersetzung mit den Thema Nationalismus-Nation-Volk-Staat, die nicht voneinander zu trennen sind.

– Die Verbreitung anarchistischer und revolutionärer Ideen via Bücher, Propaganda, Praxis, etc.

Man könnte ja denken, dass die anarchistische Bewegung in vielen Fragen schon zu einer kohärenten Antwort/Haltung gekommen sei, aber wie der Spruch unter einigen Anarchistinnen und Anarchisten zu sagen vermag, es gibt nichts radikaleres als die Realität und dies ist wieder zum Ausdruck gekommen. Ein sehr missverstandener Spruch, denn nach wie vor stellen sich vermeintliche Anarchistinnen und Anarchisten auf die Seite des Staates-Nation, sind ja einige, den sie angeblich zu bekämpfen meinen. Worüber reden wir gerade? Meinen wir Katalonien, Kurdistan, die Mapuche, Palästina, Ukraine oder so viele andere vergangene und gegenwärtige Beispiele? Reden wir über die Teilnahme an Wahlen, die Unterstützung von Parteien, den Schutz der Demokratie (ergo des kapitalistischen Staates), das Legitimieren des Gewaltmonopols, oder alles zugleich? Dies konnten wir auch in Bezug zum Corona-Virus sehen, nicht nur in welche „Ohnmacht“ eine anarchistische Bewegung zu verfallen in der Lage ist, sondern mit was für einem Impetus sie in der Lage ist für die Legitimierung des Staates zu sein. Aber was kann all dies noch mit Anarchismus, noch mit einer anarchistischen Bewegung zu tun haben? Ganz einfach, gar nichts.

Aber worauf wollen wir mit all dem denn hinaus, was hat dies apropos mit dem oben erwähnten Spruch an sich und was hat dies mit dieser Anarchistischen Büchermesse zu tun? Ganz einfach, die Realität holt immer alle ein, die sich ihrer Sache nicht im Klaren sind, was dazu führt, dass sie Positionen verteidigen, die eigentlich nicht die ihren sind. Das sehen wir in den oben erwähnten Beispielen am besten. Die Realität holt alle ein, die meinen so unglaublich radikal zu sein, wo sie doch ihre Positionen nur auf Idealismus und Sand aufgebaut haben und was daraus resultiert, sind Positionen und Haltungen die nur dem Reformismus und der Konterrevolution dienen.

Dies führt uns zur Notwendigkeit von Debatten die in Praxis münden müssen um die Verwirrung des gegenwärtigen Moments aufzuheben.

Daher sollen die Schwerpunkte der Büchermesse auch den Fragen zum Krieg im Allgemeinen und zu spezifischen Kriegen, gegenwärtigen wie historischen, sein und alles, warum diese dem kapitalistischen Staat-Nation inhärent sind, warum unser Verhältnis dazu nur der einer unversöhnlichen Feindschaft ist. Also nicht nur die Agitation, die Propaganda, sondern inhaltliche Positionen sind von immenser Bedeutung und Notwendigkeit. Was bedeutet es für die anarchistische Bewegung, beziehungsweise was sagt es über diese aus, wenn sich Menschen, die sich selbst als Anarchistinnen und Anarchisten bezeichnen, an innerbourgeoise Kriegen zwischen den verschiedenen Fraktionen des Kapitalismus beteiligen? Ist das noch Anarchismus oder revolutionär? Und welche Optionen haben wir, um in Kriegen noch revolutionär handeln zu können? Und sicherlich tausend Fragen mehr, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielten und immer noch spielen.

Daher um über diese Fragen sowie viele andere, zu diskutieren, laden wir alle, die die Notwendigkeit haben diese Themen anzugehen, für die Anarchistische Büchermesse vom 05. September bis zum 08. September 2024 in Berlin-Kreuzberg ein.

Der Charakter der Büchermesse soll auch zudem international und internationalistisch sein und der Aufruf auf allen möglichen Sprachen veröffentlicht werden, denn der Bezug unter Anarchistinnen, Anarchisten und sämtlichen Revolutionären muss gestärkt werden.

Solltest du einen Infotisch machen wollen, solltest du eine Diskussion einleiten wollen, melde dich hier: abmb@riseup.net, weitere Infos auf anarchistischebuechermesse.noblogs.org

Agitation, Aufstand, Anarchie!

Anmerkung der Moderation

Geschlechtergerechte Sprache:
Wir fordern alle Autor*innen dazu auf, ihre Beiträge in geschlechtergerechter Sprache zu formulieren. Zu Details wie geschlechtergerechte Formulierung aussehen kann verweisen wir auf den Leitfaden “Was tun?” http://feministisch-sprachhandeln.org/ sowie auf das Genderwörterbuch auf https://neu.geschicktgendern.de/

Weiterlesen

zum Thema Anarchismus:

zum Thema Anti-Nationalismus:

zum Thema Anti-Militarismus: