GAUDENZDORFER GÜRTEL: SOLIDARITÄT AUCH IN DEN NÄCHSTEN TAGEN GEFRAGT!

veröffentlicht am 21. Juli 2023

Gestern, 20.7.23 fand am Gaudenzdorfer Gürtel ein illegaler Delogierungsversuch statt. Eine Person, die im Besitz mehrerer (Immobilien-)Unternehmen ist und Kontakte zu FPÖ-Politikern verfügt, wurde von Pecado beauftragt, die Mieter:innen unter Druck zu setzen und zu bedrängen.

Fünf Männer kamen zum Haus, um mit den Mieter:innen zu verhandeln. Dabei wurden Drohungen und Beleidigungen ausgesprochen, und darauf verwiesen, dass sie auch im Besitz von Schusswaffen wären.

Da gestern einige Unterstützer:innen vor dem Haus waren, wurde umgehend von den Männern die #Scheißpolizei verständigt. Diese ließ jedoch fast eine Stunde auf sich warten. Letztendlich kamen 3 Polizeiwägen herbeigeeilt, unter anderem auch die Spezialeinheit WEGA. Als erklärt wurde, dass es keine rechtliche Grundlage gibt, die Mieter:innen aus dem Haus zu werfen, waren die Cops etwas verwundert.
Immerhin gibt es mittlerweile einige Medienartikel über die Machenschaften von Pecado und Omega, Strom und Warmwasser hat das Haus immer noch nicht, und immer wieder gibt es andere Schikanen gegen die Personen, die im Haus wohnen. Außerdem sind mehrere Gerichtsverfahren anhängig. Die Praktiken zeigen auch, wie mit Geflüchteten am rassistischen Wiener Wohnungsmarkt umgegangen wird. Und was es konkret bedeutet, wenn Wohnraum eine Ware ist, die einer unmenschlichen Profitlogik unterworfen wird.

Jedenfalls zogen die Beamt:innen wieder ab und schickten sogar den vermeintlichen "Eigentümer" wieder nach Hause. Sonst sind die Cops ja immer zur Stelle Zwangsräumung gewaltsam durchzusetzen. Gestern ist das aber für die Eigentümer nicht ganz aufgegangen, vor allem weil wir viele waren und Druck machen konnten.

Die Männer kündigten an, die Mieter:innen innerhalb der nächsten Tage und Wochen aus dem Haus zu werfen. Es wurde gesagt, dass sie vorhaben die Schlösser der Eingangstür heute in der Früh auszutauschen. Dies würde einen weiteren illegalen Delogierungsversuch darstellen, da somit den Menschen der Zugang zum Mietobjekt versperrt wird.

Es war gestern sehr wichtig, dass sich viele solidarische Menschen am Gaudenzdorfer Gürtel eingefunden haben. Damit wurde gezeigt, dass wir die Mieter:innen nicht alleine lassen und dass wir gemeinsam Handlungsmöglichkeiten haben, um den rechtswidrigen Plänen der Immobilienfirma einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Falls es nötig ist, haltet euch heute, morgen und die nächsten Tage bereit und zeigt euch solidarisch! Es ist leider davon auszugehen, dass die Eigentümer die gestrige Niederlage nicht auf sich sitzen lassen und zu weiteren Mitteln greifen, um die Mieter:innen aus dem Haus zu drängen.
Lassen wir das nicht zu!
Wohnraum für alle!
Zwangsräumung verhindern!

siehe auch: https://emrawi.org/?Versuch-einer-Einschatzung-und-Analyse-zur-Situation-am-Gaudenzdorfer-Gurtel-2458

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