Gudi bleibt !– Bericht von der zweiten Streikrunde

veröffentlicht am 28. April 2021

Am 9. April gab es erneut einen Protest der Basisarbeiter*innen gegen die Schließung des Notquartiers Gudrunstraße. Aufgerufen wurde zu einer öffentlichen Teilbereichsbetriebsversammlung im Stadtpark mit anschließender Demo über den Ring zum Rathaus.

Bei der Betriebsversammlung wurde erneut für einen Streik gestimmt (dieses Mal waren 18 Ja-Stimmen, eine Person stimmte dagegen; dazu kamen drei Enthaltungen), der diesmal 6 Stunden dauerte. Bekannt wurde auch, dass der ÖGB sich weigerte, den Streik anzuerkennen – was jedoch kaum praktische Bedeutung hatte.

An der Demo nahmen schlussendlich ca. 350 Menschen teil. Es wurde nach der Unterschriftenliste und der Kundgebung am Keplerplatz erneut deutlich, wie viel Unterstützung die Streikenden haben. Darunter waren auch Bewohner des „Haus Erdberg“, eine Refugee-Unterkunft, die ebenfalls geschlossen werden soll. Auch dort formiert sich Widerstand. Eine erste Unterschriftenliste der Bewohner wurde dem FSW, der für den Betrieb der Unterkunft zuständig ist, übergeben.

Die Demo zog zum Rathaus, wo der Sozialstadtrat Peter Hacker seinen Sitz hat. Zuvor verteidigte er die Schließung mit dem Argument, dass ganzjährig geöffnete Notunterkünfte Obdachlosigkeit nur verfestigen würde. Den Streikenden warf er außerdem vor, dass sie die Not der Betroffenen ausnutzen würden, um selbst bessere Arbeitsbedingungen zu bekommen. Die Streikenden antworteten im Vorfeld mit einem offenen Brief – der nicht beantwortet wurde. Auch von FSW, der für die Schließung zuständig ist, gab es keine Gesprächsbereitschaft.

Im Anschluss gab es erneut ein Vernetzungstreffen. Dabei wurde klar, dass die Proteste weitergehen werden, auch wenn die Rettung der Gudi sehr unwahrscheinlich ist. Der nächste Aktionstag wird am 28.April, den Tag der Schließung, stattfinden!

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