Sieg der Demonstrierenden über den Regierungschef in Puerto Rico

veröffentlicht am 30. Juli 2019

Zwei Wochen lang haben hunderttausende Puerto-Ricaner*innen gegen den Gouverneur Ricardo Roselló demonstriert und ihn so zum Rücktritt gezwungen.

Die Bewohner*innen der Karibikinsel, die Außengebiet der USA ist, leiden seit Jahrzehnten unter korrupten Politiker*innen und den Folgen des Kolonialismus gleichermaßen. Besonders schlimm ist die Situation, seit im Jahr 2017 der Hurrikane Maria gewütet hat und circa 3000 Menschen gestorben sind. Präsident Trump hat sein Versprechen, ausreichend Hilfslieferungen zur Verfügung zu stellen, nicht eingehalten. Der Großteil der Bevölkerung ist von Armut betroffen.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die Veröffentlichung von Telegram-Chatnachrichten, in denen sich Roselló und seine Vertrauten über die Opfer des Hurrikanes lustig machten und sowohl homophobe als auch misogyne Nachrichten austauschten. Daraufhin gingen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen tagelang in Folge auf die Straße. Getragen wurden die Proteste von der LGTB-Community und Feministinnen* der Gruppe „Colectiva Feminista en Construcción“, die in den Chatnachrichten ebenfalls angegriffen wurden.

Am Freitag,26.7.19, um Mitternacht gab Roselló schließlich seinen Rücktritt bekannt, was sowohl von den Demonstrierenden in Puerto Rico als auch den Unterstützer*innen auf dem Festland gefeiert wurde. Es ist das erste Mal, dass ein Regierungschef zurücktritt.

28.Juli, 2019

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