Vortragsreihe: Digitale Gesellschaftskritik 1.0

veröffentlicht am 8. Juni 2019

Die ständige Weiterentwicklung von zunehmend vernetzten Computer- und Informationstechnologien führt zu verschiedenen Debatten um Technik-Hypes, Zukunftsvorstellungen und Ängsten. Dabei werden sich Fragen gestellt wie: Wird die künstliche Intelligenz bald dem Menschen überlegen sein? Muss über die Rechte von Maschinen nachgedacht werden? Sollen Maschinen dem Menschen Entscheidungen abnehmen?

Die Auseinandersetzungen sind dabei häufig von einem verengten Blick in mehrfachem Sinne gekennzeichnet. Häufig fehlt die Expertise über die technischen Bedingungen und Möglichkeiten. Daraus ergeben sich vereinfachte oder falsche Vorstellungen wie Technik die Gesellschaft beeinflusst. Die Entwicklung der Technik wird dabei häufig auch noch als unaufhaltsamer Fortschritt betrachtet - sei es aus dystopischer oder utopischer Perspektive. Eine Auseinandersetzung mit Problemen technischer Enwicklung braucht eine Perspektive die technische als auch gesellschaftliche Fragen nicht strikt trennt. Aufgrund der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der starken Zersplitterung von Disziplinen sind aber die Expert_innen der beiden Feldern, einerseits Technik, Informatik, Naturwissenschaft, Mathematik und Ingenieurswissenschaft und andererseits Sozial- und Geisteswissenschaft, voneinander getrennt und haben dadurch wiederum selbst häufig eingeengte Perspektiven auf die Fragestellungen.

Das Ziel der Veranstaltungsreihe ist es sich diesen Problemen zu stellen, also Technik aus gesellschaftskritischer Perspektive zu analysieren. Dafür soll zunächst mit dem was uns alle alltäglich umgibt und begleitet, dem Internet, begonnen werden. Dann soll in einer Einführung dargestellt werden was Algorithmen sind und welche Probleme im Zusammenhang mit Algorithmic Bias und Big Data entstehen. Auf dieser Grundlage soll dann das Thema Neural Networks kritisch untersucht werden und dabei aufgezeigt werden wie Metaphern aus der Informatik sich auf andere Bereiche übertragen und welche gesellschaftlichen Folgen und Missverständnisse sich daraus ergeben. Schließlich soll anhand des Themas Crowdwork und Plattformkapitalismus entschlüsselt werden, dass die Technik, die uns so häufig als technisches Artefakt oder virtuelle Infrastruktur gegenübertritt nach wie vor eng an menschliche Arbeit geknüpft ist.

Veranstaltungen:
06.06 | HUS | 19:00 -21:00 | Workshop | Wie funktioniert das Internet? | https://zeit.diebin.at/events/3984
13.06 | Metalab | 19:00 -20:30 | Vortrag | Einführung in Critical Algorithm Studies | https://zeit.diebin.at/events/3994
3 Woche im Juni | tba| 19:00 -20:30 | Vortrag | Künstliche Intelligenz und Neuronale Netze | https://zeit.diebin.at/events/3995
4 Woche im Juni | TU | 19:00 -20:30 | Input und Diskussion | "Please accept your new order": Technologie, Kontrolle und Widerstand im Plattformkapitalismus | https://zeit.diebin.at/events/3996
— -

Weiterlesen

zum Thema Hacktivismus & Netzpolitik:

zum Thema Technologiekritik: