Besuch beim KRG Büro Wien

veröffentlicht am 2. Februar 2021

Vergangenes Wochenende haben Aktivist*innen die Vertretung der Regionalregierung Kurdistan-Irak (Kurdistan Regional Government-Iraq, KRG) in der Canovagasse 7, 1010 Wien besucht und eine eindeutige Nachricht hinterlassen. Diese Aktion richtet sich gegen die mörderische Politik der KDP (Kurdish Democratic Party), die für die bevorstehenden Angriffe auf Shengal und Rojava mitverantwortlich ist.

Vergangenes Jahr im Oktober wurde ein Abkommen zwischen der irakischen Zentralregierung und der Kurdischen Regionalen Regierung (KRG) beschlossen, dass die Autonome Demokratische Selbstverwaltung in Shengal entwaffnet und entmachtet werden soll. 2014 wurde die Region vom IS/Daesh heimgesucht und ein Genozid an der jesidischen Bevölkerung verübt. Tausende Männer wurden ermordet während tausende Frauen und Kinder als Sklav*innen verschleppt wurden. Die Einheiten der KDP haben sich zurückgezogen, Hilfsgüter und Waffen aus Europa an die KDP haben die Menschen im Shengal nie erreicht. Die Bevölkerung, die übers Shengal Gebirge fliehen konnte, war auf sich alleine gestellt und wure erst mithilfe der kurdischen Selbstverteidigungskräfte YPG/YPJ durch einen Fluchtkorridor gerettet.
Mithilfe der kurdischen Selbstverteidigungskräfte konnten auch die jesidischen Selbstverteidungseinheiten YBS/YJE aufgebaut werden, die zum Schutz der eigenen Bevölkerung dienen soll. Die Entwaffnung der YBS/YJE ist ein erneuter Angriff auf die jesidische Bevölkerung im Shengal, da weder die KRG noch die irakische Regierung sie schützen wird.

Ebenfalls hat die KDP in den letzten Monaten in einer provokanten Aktion 40 Militärstützpunkte an der Grenze zur Autonomieregion Nord-Ostsysrien (Rojava) errichtet und schwere Waffen dorthin verlegt, um einen kurdischen Bürgerkrieg anzudrohen.
Vor einigen Tagen hat der türkische Geheimtdienst MIT die KRG und Bagdad besucht. Ein gemeinsames Abkommen ermöglicht nun eine türkische Invasion auf Derik und Shengal. Die regionalen Strukturen rechnen mit Angriffen in den nächsten Tagen oder Wochen.

Jeder Angriff auf die Selbstverwaltung ist ein Angriff auf die gesamte Freiheitsbewegung im Mittleren Osten. Diese Angriffe sind Teil ein und desselben Vernichtungskonzepts gegen die Revolution in allen vier Teilen Kurdistans und im Mittleren Osten und müssen als Solches beantwortet werden. Nur der revolutionäre Kampf der Völker der Region gemeinsam mit einer organisierten globalen Widerstandsbewegung, vereint in einer Front gegen den Faschismus, wird ihnen Einhalt gebieten können.

Weiterführende Links:
https://riseup4rojava.org/
https://anfdeutsch.com/
https://rojavainformationcenter.com/

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